Die zweite Strafkammer des Landgerichts Passau als Schwurgericht hat die Anklage der Staatsanwaltschaft Passau gegen den heute 45-jährigen Norbert S., dem vorgeworfen wird, am 31.12.2016 seine getrennt lebende Ehefrau getötet zu haben, zur Hauptverhandlung zugelassen.
Der Angeklagte und die Getötete waren seit 2001 verheiratet und lebten seit Sommer 2016 voneinander getrennt. Die Ehefrau hatte nach der Trennung vom Angeklagten ein gerichtliches Kontakt- und Näherungsverbot nach dem Gewaltschutzgesetz gegen diesen erwirkt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, in den Morgenstunden des Silvestertags 2016 mit einem angemieteten Pkw zum Anwesen seiner getrennt lebenden Frau in Thyrnau gefahren zu sein, um dieser aufzulauern und sie zu erstechen.
Als die Getötete das Haus verlassen habe, um zur Arbeit zu gehen, soll der Angeklagte sie überfallartig niedergestochen haben. Der Angeklagte, gelernter Metzger, soll einen sicher ausführbaren, einzelnen gezielten tödlichen Stich in den Bauchraum gesetzt haben, der, was der Angeklagte beabsichtigt habe, zum Tod der Frau durch innere Blutungen geführt habe. Die Getötete soll sich keines Angriffs versehen haben und keinerlei Möglichkeiten zur Verteidigung oder zum Ausweichen gehabt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Mord vor, da er heimtückisch gehandelt habe.
Der Angeklagte, der die Tat bestreitet, wurde am Tattag festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Der Prozess beginnt am 31.07.2017, 09.00 Uhr. Es ist mit einer umfangreichen Beweisaufnahme zu rechnen. Zur Hauptverhandlung sind vorerst 43 Zeugen und 6 Sachverständige geladen. Es wurden bereits 10 Fortsetzungstermine bestimmt (07.08.2017, 08.08.2017, 28.08.2017, 29.08.2017, 01.09.2017, 04.09.2017, 11.09.2017, 12.09.2017, 19.09.2017, 26.09.2017 – jeweils 09.00 Uhr.).

Für die Pressestelle des Landgerichts
gez. RiLG Kristin Wendler