Pressemitteilung 3 vom 03.03.2020
Verfahren wegen versuchten Mordes
Verfahren wegen versuchten Mordes
Am 11.03.2020, 09.00 Uhr, beginnt das Verfahren gegen einen heute 50-Jährigen, dem versuchter Mord zulasten seiner ehemaligen Lebensgefährtin vorgeworfen wird.
Im Sommer 2016 soll der Angeklagte, nachdem die Geschädigte zuvor die Beziehung beendet hatte, versucht haben, diese zu töten. Dabei soll er sich Zutritt zu deren Wohnung in Berchtesgaden verschafft haben, dort verschiedene Gegenstände beschädigt haben und dann die Geschädigte im Rahmen einer körperlichen Auseinandersetzung bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben. Trotz des Eingreifens einer hinzueilenden Nachbarin soll der Angeklagte nunmehr die Geschädigte an den Haaren in die Luft gerissen und letztlich wieder gewürgt haben. Nachdem die Nachbarin erneut körperlich gegen den Angeklagten vorging, soll dieser die weitere Tatausführung aufgegeben haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Tatmehrheit mit Sachbeschädigung und versuchter Körperverletzung (zulasten der Nachbarin) in Tateinheit mit Nötigung vor. Sie sieht das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe erfüllt.
Der angeklagte Sachverhalt wurde bereits zweimal vor dem Landgericht Traunstein verhandelt. Zunächst wurde der Angeklagte u. a. wegen versuchten Totschlags zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 4 Jahren und 3 Monaten verurteilt. Dieses Urteil wurde vom Bundesgerichtshof aufgehoben und an eine andere Strafkammer des Landgerichts Traunstein zurückverwiesen. Das daraufhin von einer anderen Strafkammer des Landgerichts Traunstein getroffene Urteil – Verurteilung des Angeklagten u. a. wegen versuchten Mordes zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 4 Jahren und 3 Monaten – wurde wiederum vom Bundesgerichtshof aufgehoben und die Sache zu neuer Verhandlung und Entscheidung nunmehr an eine Strafkammer des Landgerichts Passau verwiesen.
Die Hauptverhandlung findet am 11.03., 12.03. und 18.03.2020 statt. Beginn ist jeweils 9.00 Uhr. Insgesamt sind 14 Zeugen und 2 Sachverständige geladen.
Für die Pressestelle des Landgerichts
gez. RiLG Kristin Wendler