Menü

Oberlandesgericht Nürnberg

Justiz ist für die Menschen da – Recht Sicherheit Vertrauen

Pressemitteilung vom 12. September 2024 Nr. 25/2024

Ausstellung "Jüdische Juristinnen und Juristinnen jüdischer Herkunft" im Justizpalast Nürnberg

Vom 24. September 2024 bis zum 25. Oktober 2024 wird die Wanderausstellung "Jüdische Juristinnen und Juristinnen jüdischer Herkunft" in der Säulenhalle im zweiten Obergeschoss des Nürnberger Justizpalastes gezeigt.

Die vom Deutschen Juristinnenbund e.V. (djb) initiierte Ausstellung wird am

                                         Montag, den 23. September 2024, um 16:00 Uhr,
                                                             im dritten Obergeschoss,
                                         im Justizgebäude, Fürther Straße 110, Nürnberg, 

im feierlichen Rahmen eröffnet.

Die Eröffnung der Ausstellung, zu der zahlreiche Gäste aus Justiz, Politik und Gesellschaft eingeladen sind, wird nach einem Grußwort von Oberlandesgerichtspräsident Dr. Thomas Dickert mit einem Festvortrag der Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes Ursula Matthiesen-Kreuder eingeleitet. Im Anschluss werden Miriam Rado vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Melina Reyher, stellvertretende Frauenbeauftragte des Fachbereichs Rechtswissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen - Nürnberg, und Michael Schrotberger, Antisemitismusbeauftragter der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg, unter der Moderation von Richterin am Oberlandesgericht Beate Frasch an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. Wo treten Antisemitismus und Diskriminierung auch heute noch auf? Was waren und sind die Ursachen damals und heute? Welche Lehren können und müssen wir daraus ziehen? Diese und weitere aktuelle Fragen werden zur Diskussion stehen.

Für Medienvertreterinnen und Medienvertreter, welche zur Eröffnungsveranstaltung herzlich eingeladen sind, werden Plätze reserviert. Um Anmeldung bis 22. September 2024, 14:00 Uhr, per E-Mail unter justizpressestelle@olg-n.bayern.de wird gebeten. Es wird Gelegenheit zu Film- und Fotoaufnahmen sowie Interviews bestehen. Auch im Vorfeld der Eröffnungsveranstaltung können bereits Filmaufnahmen von der Ausstellung gemacht werden.

Dr. Thomas Dickert: „Wir zeigen sehr gerne die Ausstellung des Deutschen Juristinnenbundes über jüdische Juristinnen hier im Nürnberger Justizpalast. Es gibt nur eine Konsequenz aus dem Unrecht, das ab 1933 bis 1945 in Deutschland geschehen ist: Sich mit der Vergangenheit intensiv zu beschäftigen, um daraus für die Gegenwart und die Zukunft klare Lehren zu ziehen. Uns Deutschen und gerade uns Juristinnen und Juristen obliegt eine besondere Verantwortung, wenn heute erneut jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger angefeindet, beschimpft, belästigt und angegriffen werden. Die Geschichte muss uns eine dringende Warnung sein, erneute Missstände und Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und entschieden zu bekämpfen.

Die Wanderausstellung „Jüdische Juristinnen und Juristinnen jüdischer Herkunft“ wirft einen umfassenden und berührenden Blick auf die Schicksale jüdischer Frauen der ersten Generationen von Juristinnen aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. Porträtiert sind 17 Frauen, die viele weitere von den Nationalsozialisten verfolgte Juristinnen der ersten Juristinnengeneration repräsentieren. Die Ausstellung folgt deren Leben und Wirken. Nicht nur, damit sie nicht vergessen werden, sondern unter anderem auch um zu zeigen, welche große Rolle sie in der Weimarer Republik für das Entstehen der Demokratie spielten, welchen Anteil sie beim Entstehen des Feldes der sozialen Arbeit und beim Kampf der Frauen um gleiche Rechte hatten. Ergänzt werden die Biografien durch Tafeln mit Erläuterungen zur Zulassung von Frauen zu den juristischen Berufen, zur Gründung des Juristinnen-Vereins 1914, zu Berufsverboten, Vertreibung, Ermordung, Exil, Remigration und Restitution.

Die Ausstellung im zweiten Obergeschoss im Nürnberger Justizgebäudes ist ab dem 24. September 2024 bis 25. Oktober 2024 frei zugänglich von Montag bis Donnerstag von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr und Freitag von 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr.

Tina Haase
Richterin am Oberlandesgericht
Justizpressesprecherin