Pressemitteilung 37 vom 26.07.2018
Waghalsige Flucht bei Haftbefehl-Vollzug – Tatverdächtiger verletzt sich schwer
Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg
ASCHAFFENBURG. Wegen eines Verstoßes nach dem Betäubungsmittelgesetz hat ein Richter gegen einen 21-Jährigen Untersuchungshaftbefehl erlassen. Als der Mann in einer Wohnung festgenommen werden sollte, flüchtete er vom Balkon im dritten Stock. Bei einem Sprung von einem Carport-Dach zog sich der Beschuldigte offenbar schwerere Fuß- und Beinverletzungen zu. Er wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.
Bereits am 11. Juli hatten Beamte der Kripo Aschaffenburg einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des 21-Jährigen im Landkreis Aschaffenburg vollzogen. Die Beamten stellten in den Räumen neben rund einem Kilogramm Marihuana mehr als 20.000 Euro mutmaßliches Drogengeld sicher, welches dem Sachstand nach aus Rauschgiftgeschäften stammen könnte. Der Tatverdächtige selbst war bei der Durchsuchungsaktion nicht anwesend und von ihm fehlte auch in den folgenden Tagen zunächst jede Spur. Da er im dringenden Verdacht steht, florierende Geschäfte mit Rauschgift betrieben zu haben, hat die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg einen Untersuchungshaftbefehl wegen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge erwirkt.
Im Zuge von Fahndungsmaßnahmen gelang es den Kripobeamten, den Tatverdächtigen in einer Wohnung in Aschaffenburg zu lokalisieren. Die Beamten öffneten dort am Mittwochnachmittag die Wohnungstür, um den vorliegenden Haftbefehl zu vollstrecken. Als der 21-Jährige den „Ernst der Lage“ erkannte, flüchtete er auf den Balkon, hangelte sich von dort aus ein Stockwerk tiefer und stieg dann auf das Dach eines Carports. Er sprang anschließend etwa zweieinhalb bis drei Meter in die Tiefe, wobei er sich vermutlich die Verletzungen zuzog. Trotzdem setzte er seine Flucht zu Fuß fort, bis er wenig später von den Polizeibeamten eingeholt und verhaftet wurde.
Die Beamten forderten den Rettungsdienst an, der den Tatverdächtigen versorgte und in ein Krankenhaus brachte. Er wurde dort stationär aufgenommen und wird seither von der Polizei überwacht. Sobald es sein Gesundheitszustand zulässt, wird der 21-Jährige in eine Justizvollzugsanstalt verlegt. Die Ermittlungen in dem Rauschgiftverfahren dauern unterdessen an und werden von der Kripo Aschaffenburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg geführt.