Pressemitteilung 52 vom 17.11.2020
Verdacht der Schutzgelderpressung - Drei Tatverdächtige in Untersuchungshaft
Gemeinsame Presseerklärung des PP Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg vom 17.11.2020
ASCHAFFENBURG UND FRANKFURT AM MAIN. Seit Samstag befinden sich drei Männer unter anderem wegen versuchter räuberischer Erpressung in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, einen 46-Jährigen mit dem Tode bedroht und von ihm Schutzgeld gefordert zu haben. An der Festnahmeaktion und den anschließenden Durchsuchungsmaßnahmen waren Einsatzkräfte und Spezialeinsatzkommandos aus Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen beteiligt.
Am vergangenen Freitag, kurz nach Mitternacht, meldete sich der 46-jährige Geschädigte bei der Kriminalpolizei Aschaffenburg und gab an, erpresst zu werden. Nachdem er bereits zweimal zur Zahlung von Schutzgeld gebracht wurde, sei er erneut zur Zahlung von 10.000 Euro aufgefordert worden. Sollte er dem nicht nachkommen, würde er umgebracht werden. Den Ermittlern gelang es schnell, drei dringend Tatverdächtige zu identifizieren. Es handelt sich um einen 30-Jährigen aus Aschaffenburg und zwei Männer im Alter von 32 und 43 Jahren, die in Frankfurt wohnhaft sind. Alle drei waren bereits wegen unterschiedlichen, teils schweren Gewaltdelikten polizeibekannt. Darüber hinaus kann der aus Aschaffenburg stammende Beschuldigte nach vorliegenden Erkenntnissen dem Rockermilieu zugeordnet werden.
Ein Spezialeinsatzkommando aus Nordbayern nahm den 30-jährigen Beschuldigten vorläufig fest, nachdem ihm die geforderten 10.000 Euro am Aschaffenburger Hauptbahnhof übergeben worden waren. Verletzt wurde bei der Festnahmeaktion niemand. Das Bargeld wurde sichergestellt. Die anderen beiden Tatverdächtigen wurden am Freitagabend an ihrer Wohnadresse in Frankfurt durch ein eigens dafür angefordertes Spezialeinsatzkommando aus Köln vorläufig festgenommen.
Die anschließenden Wohnungsdurchsuchen bei den Beschuldigten brachten zwei Schreckschusswaffen, größere Mengen Rauschgift und Bargeld zum Vorschein. Die Kriminalbeamten aus Aschaffenburg und Hessen stellten u.a. mehr als 700 Gramm Kokain, rund 300 Gramm Marihuana, knapp 17 Gramm Amphetamin sowie insgesamt rund 66.000 Euro sicher, die mit großer Wahrscheinlichkeit aus vorangegangenen Straftaten stammen könnten.
Alle drei Festgenommenen wurden im Laufe des Samstags auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg dem Bereitschaftsrichter vorgeführt, der gegen das Trio die Untersuchungshaft u.a. wegen des dringenden Tatverdachts der versuchten räuberischen Erpressung erließ. Die Beschuldigten wurden im Anschluss getrennt voneinander in Justizvollzugsanstalten untergebracht.
Die noch andauernden Ermittlungen in dem Fall, insbesondere auch zu den genauen Hintergründen der Tat, werden von der Kriminalpolizei Aschaffenburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg geführt.