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Staatsanwaltschaft Ingolstadt

Pressemitteilung 1 vom 01.02.17

Jahresrückblick 2016 der Staatsanwaltschaft Ingolstadt

Zahlen und Fakten zur Arbeit der Staatsanwaltschaft Ingolstadt 2016


Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt konnte sich auch im Jahr 2016 über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen. Die Belastungssituation ist weiterhin bei allen Mitarbeitern der Behörde hoch – so gehen die Personalbedarfszahlen der ersten drei Quartale im Jahr 2016 von einer Arbeitsbelastung der Staatsanwälte von fast 150 %, bei den Rechtspflegern und Servicekräften von um die 120 % aus.

Insgesamt 20330 Ermittlungsverfahren gerichtet gegen insgesamt 22012 bekannte Beschuldigte und weitere 12387 Ermittlungsverfahren gegen unbekannte Straftäter wurden durch die insgesamt 19 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte und 7 Rechtspfleger bearbeitet, die durch insgesamt 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Serviceeinheiten und der allgemeinen Verwaltung unterstützt wurden. Dies sind – allein bei den Verfahren gegen bekannte Beschuldigte - knapp 7 % mehr als 2015 und eine Steigerungsquote von fast 16 % gegenüber 2014.

Dies dürfte einerseits auf den steigenden Bevölkerungszahlen in der Region beruhen. Hinzu kommt andererseits, dass durch die stetige Zunahme aktueller Kriminalitätsphänomene (Kriminalität unter Zuhilfenahme der Anonymität des Internets: Betrug, Hass-Posts, „Darknet“, „Reichsbürger“) bei gleichbleibend hohen oder sogar durch die Forcierung der Gesetzgebung steigenden Standards der Rechte der Beteiligten im Strafverfahren (Opferschutz, Datenschutz in einer zunehmend digitalen Welt, Stärkung der Stellung der Verteidiger und Beschuldigten) die Anforderungen an die zu leistenden qualitativ hochwertigen Ermittlungen immer weiter steigen.

Die 20330 Ermittlungsverfahren hatten im Schwerpunkt folgende Deliktskategorie zum Gegenstand:

Delikte im Straßenverkehr 4299 Verfahren (21,1 %)
Betrug und Untreue: 3474 Verfahren (17,1 %)
Körperverletzung: 2535 Verfahren (12,5 %)
Diebstahl und Unterschlagung: 2221 Verfahren (10,9 %)
Betäubungsmitteldelikte: 1835 Verfahren (9,0 %)
AufenthG/AsylVfG: 524 Verfahren (2,6 %)
Geldwäsche: 350 Verfahren (1,7 %)
Sexuelle Selbstbestimmung: 282 Verfahren (1,4 %)
Mord/Totschlag: 20 Verfahren (0,1 %)

Dabei wurden von den Verfahren gegen bekannte Täter (insgesamt 22012 Beschuldigte) in aller Regel nach Durchführung der erforderlichen Ermittlungen 36,1 % mangels hinreichenden Tatverdachts und weitere 17,6 % wegen Geringfügigkeit durch die Staatsanwaltschaft (teilweise gegen Auflagen) selbst eingestellt, in weiteren 19,6 % der Fälle ergingen Anklagen oder Strafbefehlsanträge zu den Gerichten der Region. Nach Durchführung der Ermittlungen wurden weitere 13,2% der Verfahren wegen eines verbleibenden Verdachts einer Ordnungswidrigkeit an die Verwaltungsbehörden abgegeben.

Mit einem rechtskräftigen Gerichtsurteil endet die Arbeit der Staatsanwaltschaft Ingolstadt allerdings nicht: In 2016 wurden, überwiegend durch die Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger, 207 Freiheitsstrafen ohne und 319 Freiheitsstrafen mit Bewährung vollstreckt. Hinzu kamen weitere 2539 Verfahren, in denen eine verhängte Geldstrafe zu vollstrecken war.

Die Staatsanwältinnen und Staatsanwälte vertraten in insgesamt 3409 Sitzungsstunden die Belange der Staatsanwaltschaft in den durchgeführten Hauptverhandlungen vor den Kammern des Landgerichts Ingolstadt und den Strafrichtern und Schöffengerichten der Amtsgerichte in Neuburg, Pfaffenhofen und Ingolstadt. Ganz „nebenbei“ wurden dabei auch 2 neue Kolleginnen bei den Rechtspflegern und sage und schreibe 7 neue Staatsanwälte und Staatsanwältinnen von den erfahrenen Kräften eingearbeitet.

Es ist bei der beschriebenen Arbeitsbelastung zum ganz großen Teil dem Arbeitseinsatz und der hohen Motivation aller Mitarbeiter unseres Hauses zu verdanken, dass die Staatsanwaltschaft Ingolstadt in Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Dienststellen des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, des Bundespolizeireviers und des Hauptzollamtes Augsburg – Dienstort Ingolstadt – die Sicherheit der Bevölkerung der Region auch weiterhin gewährleisten wird.