Pressemitteilung 04 vom 13.12.2021
Mutmaßlicher Fälscher von Impfausweisen in Untersuchungshaft
Weil er mehrere hundert Impfausweise zum vermeintlichen Nachweis einer Schutzimpfung gegen das Coronavirus gefälscht haben soll, befindet sich ein 31-jähriger aus Nürnberg jetzt in Untersuchungshaft.
Im September war die Wohnung des Beschuldigten bereits ein erstes Mal wegen des Verdachts der Fälschung von Impfausweisen durchsucht worden. Damals wurden mehrere Tausend Impfaufkleber, Blanko-Impfpässe, Arztstempel und mehr als 100 schon gefälschte Impfausweise sichergestellt.
Von den Ermittlungen vollkommen unbeeindruckt soll der Beschuldigte bereits kurz nach dieser ersten Durchsuchung über das Internet neue Stempel von Arztpraxen bestellt haben. Im Dezember wurde seine Wohnung deshalb abermals durchsucht. Dabei wurden erneut mehr als 300 gefälschte Impfausweise aufgefunden. Daneben konnten einige Tausend Chargenaufkleber, diverse Arztstempel und weitere mutmaßliche Fälschungsutensilien sichergestellt werden.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hat eine Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Nürnberg deshalb einen Haftbefehl gegen den Beschuldigten erlassen wegen des dringenden Verdachts der gewerbsmäßigen Vorbereitung der Herstellung von unrichtigen Impfausweisen.
Nach den bisherigen Erkenntnissen besteht schon jetzt der Verdacht, dass mindestens 34 Kunden des Beschuldigten gefälschte Impfausweise in Apotheken der Region vorgelegt haben, um ein digitales Impfzertifikat zu erhalten. Auch die Käufer der gefälschten Impfausweise machen sich strafbar, wenn sie diese verwenden. Gegenstand des weiteren Verfahrens werden deshalb auch Ermittlungen zu weiteren Käufern der gefälschten Impfausweise sein, die die Staatsanwaltschaft ebenfalls mit Nachdruck verfolgen wird.
I.A.
gez.
Gabriels-Gorsolke
Oberstaatsanwältinals Hauptabteilungsleiterin