Pressemitteilung Nr. 47 vom 27.12.2021
Ergänzung zum heutigen Pressebericht des Polizeipräsidiums Unterfranken - Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Schweinfurt vom 27.12.2021 - Bereich Main-Rhön
Versammlung in Schweinfurt: Konsequentes Einschreiten der Polizei - Gericht verurteilt Straftäter einen Tag nach der Tat
Einsatzkräfte getreten - Maske aus dem Gesicht gerissen
Eine 34-jährige aus dem Landkreis Schweinfurt versuchte sich mehrfach daran zu beteiligen, durch Absperrungen der Polizei durchzubrechen. Die Frau sprang mit gestrecktem Bein gegen die Einsatzkräfte in einer Absperrkette. Außerdem riss sie einem Beamten dessen FFP2-Maske vom Gesicht. Die 34-Jährige wurde vorläufig festgenommen und im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte zu sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Ihr Freund, ein 31-jähriger Mann, versuchte seine Freundin aus dem Gewahrsam der Polizei zu befreien. Er muss sich nun wegen versuchter Gefangenenbefreiung in einem gesonderten Strafverfahren verantworten.
Beamten festgehalten und gegen den Kopf geschlagen
Ein 25-jähriger Mann schlug einem Beamten von hinten gegen den Kopf und nahm den Polizisten daraufhin in den Schwitzkasten. Einsatzkräfte überwältigten den Schweinfurter und nahmen ihn vorläufig fest. Im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte wurde der Mann zu acht Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Beamte massiv beleidigt und Widerstand geleistet
Durch einen jungen Mann wurden Einsatzkräfte an einer polizeilichen Absperrung massiv beleidigt. Als Einsatzkräfte den Landkreisbewohner vorläufig festnehmen wollten, begann dieser, sich mit Leibeskräften gegen die Maßnahmen der Polizisten zur Wehr zu setzen. Nur unter erheblichen Kraftaufwendungen gelang es den Beamten, den 22-Jährigen unter Kontrolle zu bringen und in festzunehmen. Auch er wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt am Montag noch der Hauptverhandlung in einem beschleunigten Verfahren zugeführt und wegen Beleidigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetzes zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu je 20 Euro verurteilt.
Frau versucht Absperrung zu durchbrechen - eigenes Kind instrumentalisiert - Kontakt mit Pfefferspray
Einige weitere Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer versuchten am Albrecht-Dürrer-Platz eine Polizeiabsperrung zu überwinden. Auch eine 27-jährige Frau, die ihr vierjähriges Kind bei sich hatte, wollte die Absperrung durchbrechen. Einsatzkräfte setzten nach mehrfacher Androhung neben einfacher körperlicher Gewalt Pfefferspray ein, um ein Durchbrechen der Polizeikette zu verhindern. Das vierjährige Kind kam mit einer Pfefferspraywolke in Kontakt und musste aufgrund einer kurzfristigen Augenreizung kurz durch polizeieigene Rettungskräfte medizinisch versorgt werden. Nach wenigen Minuten und einer Augenspülung war das Kind wieder beschwerdefrei. Gegen die Frau wurde Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz erstattet. Außerdem ergeht durch die Polizei eine Meldung über das Ereignis an das Jugendamt.Dass das Kleinkind mit Pfefferspray in Kontakt kam, ist aus polizeilicher Sicht höchst bedauerlich, wenngleich es das Ergebnis des gewaltsamen Versuchs war, die Absperrung zu durchbrechen.
Kinder als Herausforderung in Versammlungen
Polizeibeamtinnen und -beamte werden bei Demonstrationen, bei denen kleine Kinder von Demonstrierenden mitgenommen und in kritischen Situationen teils auch vorgeschoben werden, vor große Herausforderungen gestellt. Das Einschreitverhalten der Polizei richtet sich ausschließlich nach dem Gesetz und orientiert sich stets am Verhalten der Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmern sowie der Verhältnismäßigkeit. Der Schutz der Kinder hat oberste Priorität. Mit konsequenten Maßnahmen gegen gewaltbereite und aggressive Protestierende konnte allerdings auch am Sonntag wieder eine Eskalation des Geschehens verhindert werden. Verstöße gegen Beschränkungen wurden strikt zur Anzeige gebracht und werden durch die Verfolgungsbehörde geahndet.
Konsequentes Vorgehen von Polizei und Justiz – Bitte um Distanzierung von Krawallmachern und Straftätern
Auch zukünftig werden Polizei und Justiz konsequent gegen Straftäter vorgehen. In diesem Zusammenhang appelliert die Polizei an Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Versammlungen, sich deutlich von aggressiven Personen und Krawallmachern abzugrenzen. Protest im Rahmen der öffentlichen Meinungskundgabe muss stets friedlich sein und sich daher deutlich von Aggression und Gewalt abgrenzen. Personen, die im Rahmen einer Versammlung Straftaten begehen, werden konsequent rechtstaatlicher Strafverfolgung zugeführt.