Pressemitteilung 7 vom 29.01.2021
Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Würzburg vom 29.01.2021
WÜRZBURG. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Würzburg wurde gegen einen 37-Jährigen ein Haftbefehl erlassen. Der Mann aus dem Landkreis Würzburg, dem unter anderem Beihilfe zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern vorgeworfen wird, wurde bereits Anfang Januar dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der Mann sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Es besteht ein Zusammenhang zu einem großen Missbrauchskomplex in Münster/Nordrhein-Westfalen, über den bundesweit in den Medien berichtet wurde.
Zusammenhang mit der „EK Rose“
In Münster wird derzeit ein Prozess gegen einen 27-Jährigen geführt, der Kinder in einer Gartenlaube sexuell missbraucht haben soll. Im Rahmen des Verfahrens konnte die in Münster eingerichtete Ermittlungskommission „Rose“ nach monatelangen intensiven Ermittlungen Ende vergangenen Jahres herausfinden, dass offenbar auch eine in Unterfranken ansässige, zunächst unbekannte Person mit dem anderweitig Verfolgten in Münster Kinderpornografie ausgetauscht und sich am sexuellen Missbrauch eines Kindes beteiligt hat. In der weiteren Folge konnte in enger Kooperation mit der Würzburger Kriminalpolizei ein 37-jähriger Mann aus der Region identifiziert werden. Dieser stand mit dem Beschuldigten aus Münster im regem Austausch.
Mann in Mainfranken festgenommen
Wie aus ermittlungstaktischen Gründen erst jetzt bekannt gegeben werden kann, wurde durch die Staatsanwaltschaft Würzburg, die zwischenzeitlich das Verfahren übernommen hat, gegen den 37-jährigen aus der Region Mainfranken ein Durchsuchungs- sowie ein Haftbefehl beantragt. Anfang Januar durchsuchten Beamte der Kriminalpolizei Würzburg zusammen mit Kräften der Operativen Ergänzungsdienste aus Würzburg die Wohnung des Tatverdächtigen, stellten zahlreiches Beweismaterial sicher und nahmen den Tatverdächtigen fest. Diesem wird unter anderem vorgeworfen, dass er bei mindestens einer in Münster durch den dortigen Beschuldigten begangenen Missbrauchstat mittels Videotelefonie „live“ zugeschaltet war. Weiterhin besteht der Verdacht, dass er kinder- und jugendpornografisches Material besessen und auch in mehreren Fälle an Dritte weitergegeben hat. Der Beschuldigte wurde noch am Tag seiner Festnahme dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der den Untersuchungshaftbefehl unter anderem wegen Beihilfe zum schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes und Besitz kinderpornografischer Schriften eröffnete.
Weitere Ermittlungen
Der Mann aus dem Landkreis Würzburg wurde im Anschluss einer Justizvollzugsanstalt überstellt. Die Kriminalpolizei Würzburg führt nun in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg weitere intensive Ermittlungen gegen den 37-Jährigen. Alleine die Auswertung der sichergestellten Datenträger wird geraume Zeit in Anspruch nehmen. Ein Urteil im Verfahren gegen den Mann aus Münster wird bereits im Februar erwartet.