Feierlicher Amtswechsel in Coburg / Amtschef des Jus-tizministeriums verabschiedet Präsidenten des Landge-richts und Leitenden Oberstaatsanwalt der Staatsanwalt-schaft Coburg und führt Nachfolger ins Amt ein / Coburg Innovationsstandort der bayerischen Justiz
Der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz und für Verbrau-cherschutz, Ministerialdirektor Hans-Werner Klotz, hat heute in Coburg offiziell den Stab an der Spitze von Landgericht und Staatsanwaltschaft an die neuen Behördenleiter weitergereicht. Bei einem Festakt im Kongresshaus Rosengar-ten verabschiedete er den ehemaligen Präsidenten des Landgerichts Coburg Dr. Friedrich Eichfelder, der zum 1. September 2009 in den Ruhestand getre-ten war. Gleichzeitig begrüßte Klotz dessen neuen Nachfolger im Amt, Herrn Dr. Friedrich Krauß. Darüber hinaus führte er Anton Lohneis in das Amt des Leitenden Oberstaatsanwalts der Staatsanwaltschaft Coburg ein und verab-schiedete dessen Vorgänger Michael Rank, der bis 31. Oktober 2009 der Be-hörde vorgestanden hatte.
Dr. Friedrich Eichfelder (65 Jahre) war seit nahezu elf Jahren Präsident des Landgerichts Coburg gewesen. Er begann seine Karriere bei der bayerischen Justiz 1976 als Richter und später Staatsanwalt im Landgerichtsbezirk Ans-bach. Nach einer Abordnung an den Bundesgerichtshof in Karlsruhe kehrte er als Staatsanwalt als Gruppenleiter bei der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg nach Bayern zurück. Seine nächsten beruflichen Stationen waren die Staats-anwaltschaft beim Oberlandesgericht (OLG) Bamberg und das OLG Bamberg. 1991 wurde Oberstaatsanwalt Dr. Eichfelder zum ständigen Vertreter des Lei-tenden Oberstaatsanwalts bei der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg ernannt. Nur zwei Jahre später leitete er die Staatsanwaltschaft Bayreuth, bis er 1998 zum Präsidenten des Landgerichts Coburg ernannt wurde.
Dr. Friedrich Krauß (57 Jahre) ist seit 1. September 2009 Präsident des Landgerichts Coburg. Vor seinem Studium der Rechtswissenschaft hatte der herausragende Jurist bereits ein Studium für Lehramt an bayerischen Gymna-sien absolviert und als Landesbester abgeschlossen. Seine berufliche Lauf-bahn bei der bayerischen Justiz begann er 1988 als Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Coburg, wohin er nach mehreren Jahren als Richter an den Amtsgerichten Coburg und Kronach und am Landgericht Coburg als Gruppenleiter zurückkehrte. 1999 wurde er Oberstaatsanwalt bei der Staats-anwaltschaft beim OLG Bamberg, später Richter am OLG Bamberg. 2006 kehrte DR. Krauß als Vizepräsident des Landgerichts nach Coburg zurück, wo er genau drei Jahre später Dr. Eichfelder im Amt nachfolgte.
Michael Rank (65 Jahre) war über 12 Jahre lang Leitender Oberstaatsan-walt der Staatsanwaltschaft Coburg gewesen. Sein erstes Amt trat er 1975 als Richter am Landgericht Coburg an. Nach der üblichen Verwendung als Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Coburg war er über elf Jahre lang Richter am Amtsgericht Kronach, bevor er als Gruppenleiter wieder zur Staatsanwaltschaft Coburg wechselte. 1994 wurde Herr Rank zum Richter am Amtsgericht Coburg als ständiger Vertreter des Direktors ernannt, be-vor ihm das Amt des Oberstaatsanwalts bei der Staatsanwaltschaft Coburg übertragen wurde. Seit 1997 stand Herr Rank dieser Behörde als Leitender Oberstaatsanwalt vor.
Sein Nachfolger ist seit 1. Januar 2010 Anton Lohneis (53 Jahre). Herr Lohneis war zunächst Rechtsanwalt und Verwaltungsrat beim Bezirk Mit-telfranken, bevor er 1987 zur bayerischen Justiz wechselte und als Richter am Landgericht Nürnberg-Fürth tätig war. Nach seiner Amtszeit als Staatsanwalt bei den Staatsanwaltschaften Nürnberg-Fürth und Bamberg war er als Richter an den Amtsgerichten Lichtenfels und Bamberg tätig, bevor er als Staatsanwalt als Gruppenleiter zur Staatsanwaltschaft Coburg wechselte. Im Jahr 2000 wurde er zum Oberstaatsanwalt ernannt, knapp sieben Jahre später zum Direktor des Amtsgerichts Coburg. Seit 1. Januar 2010 steht er als Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Co-burg vor.
In seiner Rede hob Ministerialdirektor Klotz die Bedeutung des Justizstandorts Coburg als Innovationsstandort der bayerischen Justiz hervor: Für den Jus-tizbetrieb in Bayern spielt Coburg schon seit Jahren eine zentrale Rolle. Das Amtsgericht Coburg bearbeitet als Zentrales Mahngericht für Bayern jährlich rd. 860.000 Mahnverfahren und ist in dieser Funktion für den Gläubigerschutz von hoher Wichtigkeit.
Das Zentrale Mahngericht und damit der Justizstandort Coburg wird auch bei einem neuen Projekt die Vorreiterrolle übernehmen: der elektronischen Kom-munikationsplattform. Klotz: "Über diese Drehscheibe können künftig die In-formationen zwischen den Gerichten, Staatsanwaltschaften und Verfahrens-beteiligten elektronisch ausgetauscht werden - natürlich verschlüsselt und damit sicher. Diese effiziente Form der Datenübermittlung wird Zeit und Geld sparen." Die elektronische Kommunikationsplattform wurde unter bayerischer Federführung in einem Verbund mit mehreren Ländern entwickelt und wird in wenigen Wochen in Betrieb genommen. Klotz: "Das Pilotprojekt läuft hier beim Zentralen Mahngericht Coburg. Coburg ist damit einmal mehr ganz vorne mit dabei, wenn es um Innovationen in der bayerischen Justiz geht. Der schritt-weise Umstieg auf elektronische Kommunikation wird zu einer weiteren Effi-zienzsteigerung bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften führen.
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… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?