Historie des Gebäudes
Ende 1795 wurde das preußische Landrecht nebst Gerichtsordnung eingeführt.
Sämtliche bisherigen Landes- und Amtshauptmannschaften und Oberämter wurden aufgehoben. Zugleich wurde eine vollständige Trennung der Justiz von der Verwaltung durchgeführt. Für das Gebiet der "Sechs Ämter" (Wunsiedel, Hohenberg, Weißenstadt, Kirchenlamitz, Thierstein, Selb) wurde ein kgl. Preußisches Justizamt errichtet. Die Stadt Wunsiedel erhielt ein eigenes Stadtgericht.
1812 wurden die Landgerichte Wunsiedel und Kirchenlamitz sowie Rehau und Selb errichtet. Am 06.01.1812 wurde das Bayerische Landgericht Wunsiedel gebildet.
Das Alte Landgericht in der Alten Landgerichtsstraße (heute Alte Landgerichtsstraße 30 und 30a) ist ein einfacher aber stattlicher Bau um die Mitte des 18. Jahrhunderts, südwestlich vom Koppetentor.
Im Zuge der Bildung von Landgerichten wurde Wunsiedel Sitz eines Criminal-Untersuchungsgerichts für die Landgerichtsbezirke Wunsiedel, Kirchenlamitz, Selb und Gefrees, untergebracht in der Alten Landgerichtsstraße in Wunsiedel.
Als 1862 Verwaltung und Justiz getrennt wurden, kamen auch die Amtsräume des Landgerichts Wunsiedel in das Gebäude Katharinenstraße 14.
1907 war für das kgl. bayerische Amtsgericht Wunsiedel ein neues Gebäude in der Kemnather Straße erbaut worden, welches am 17.10.1907 bezogen wurde.
Am 12.10.1907 bezog das Amtsgerichtsgefängnis sein neues Gebäude in der Kemnather Straße 31 (der heutigen Landespolizei).
1932 wurde das Amtsgericht Thiersheim aufgelöst und wurde dem Amtsgericht Wunsiedel zugeordnet.
Mit Einzug der amerikanischen Streitkräfte im April 1945 wurde der Dienstbetrieb beim Amtsgericht Wunsiedel eingestellt und am 29.05.1945 auf Anordnung der Militärkommission bzw. des Bezirskamtes Wunsiedel der Dienst teilweise wieder aufgenommen.
Am 24.08.1945 wurde das Amtsgericht Wunsiedel wiedereröffnet. Allerdings war auf Anordnung der Militärregierung die Bearbeitung von Privatklagesachen, Ansprüchen aus unerlaubter Handlung wegen Beleidigung, Zwangsversteigerungssachen, Grundbuchsachen, Registersachen, Anerbengerichtssachen, Erbgesundheitssachen und Entschuldungssachen nicht gestattet.
Am 11.12.1947 wurde das Grundbuchamt beim Amtsgericht Wunsiedel wiedereröffnet.
1959 wurde das Amtsgericht Kirchenlamitz aufgelöst und wurde dem Amtsgericht Wunsiedel zugeordnet.
Am 01.07.1973 erfolgte die Schließung des Amtsgerichts Selb und dessen Zuordnung zum Amtsgerichts Wunsiedel
Ein umfangreicher An- und Erweiterungsanbau des Amtsgerichts Wunsiedel wurde von 1970 bis zur Fertigstellung 1973 in Angriff genommen.
In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden diverse weitere Baumaßnahmen durchgeführt.
Eine der wichtigsten Maßnahmen war 1999 der Ausbau eines behindertengerechten Zugangs und die offizielle Inbetriebnahme des neu an der Rückseite des Amtsgerichtsgebäudes angebauten Personenaufzugs.
Danach folgten die Einrichtung eines Zeugenzimmers, der Einbau der behindertengerechten Toilette sowie weitere Renovierungs- und Umbauarbeiten einschließlich der Erneuerung aller Holzfenster bis zum Jahr 2007.