Pressemitteilung 3 vom 09.02.2018
Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfanken und der Zentralstelle
Cybercrime Bayern
Dem Kommissariat für Cybercrime der Kriminalpolizei Bamberg und den Staatsanwälten der bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg eingerichteten Zentralstelle Cybercrime
Bayern (ZCB) gelang es, nach umfangreichen Ermittlungen einen 30-jährigen
Immobilienmakler aus dem Raum Bamberg als mutmaßlichen Täter einer beachtlichen
Betrugsserie zu ermitteln.
Ihm liegt zur Last, zwischen Mai 2015 und Mai 2017 mehrere Kreditkarten eines weltweit tätigen Kreditkartenunternehmens unter Angabe falscher Namen und Bankverbindungen beantragt und erhalten zu haben. Die Namen und Bankverbindungen soll er überwiegend einer ihm vorliegenden Mitgliederliste eines Vereins von Grundstückseigentümern entnommen haben. Mehrere der Geschädigten stammen dabei aus dem Raum Bamberg, so dass die polizeilichen Ermittlungen von den Bamberger Cybercops übernommen wurden. Für die Identitätsprüfung soll der Angeklagte gefälschte Stempel eines Berliner
Bankinstituts verwendet haben. Die Kreditkarten wurden von ihm mutmaßlich dazu
verwendet, im großen Stile Waren und Dienstleistungen im Wert von über 70.000
Euro zu erwerben. Nach dem Ermittlungsergebnis finanzierte der Angeklagte damit seinen sehr kostenintensiven und luxuriösen Lebensstil.
Zudem soll der Angeklagte auch noch einen Darlehensvertrag in Höhe von 50.000 EUR abgeschlossen und sich den Darlehensbetrag auch verschafft haben, obwohl er wusste, dass er zur Rückzahlung des Darlehens nicht in der Lage sein würde.
Nach intensiven und aufwändigen Ermittlungen im gesamten Bundesgebiet gelang es den Staatsanwälten der ZCB und den Cybercops der Kriminalpolizei Bamberg, den Angeklagten als mutmaßlichen Täter zu überführen. Das betroffene Kreditkarteninstitut lieferte die
erforderlichen Daten. So konnte festgestellt werden, dass die Umsätze hauptsächlich
in Berlin, Regensburg, München, aber auch in Bamberg getätigt wurden. Der
vorbestrafte Angeklagte wurde bereits am 13.07.2017 im Landkreis Bamberg
festgenommen und wartet seitdem in Untersuchungshaft auf seinen am kommenden
Dienstag vor dem Landgericht Bamberg beginnenden Prozess. Bei seiner Festnahme
führte er eine der betrügerisch erlangten Kreditkarten mit sich.
Die Zentralstelle Cybercrime Bayern hat u.a. wegen gewerbsmäßigen Betrugs in 15 Fällen Anklage erhoben. Das Gesetz sieht für jeden Fall eine Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis zu 10 Jahren vor.
Am 13.02.2018 beginnt die Hauptverhandlung gegen einen inhaftierten Immobilienmakler aus dem Raum Bamberg, der durch den Einsatz von auf fremden Namen ausgestellten Kreditkarten einen Schaden im hohen fünfstelligen Bereich verursacht haben soll.
Seit dem 1. Januar 2015 besteht bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg die Zentralstelle Cybercrime Bayern. Diese Zentralstelle ist bayernweit zuständig für die Bearbeitung herausgehobener Ermittlungsverfahren im Bereich der Cyberkriminalität. Sie ermittelt in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Spezialisten der bayerischen Polizei z.B. bei Angriffen auf bedeutende Wirtschaftszweige oder bei Verfahren aus dem
Bereich der organisierten Cyberkriminalität. Auch dann, wenn ein hoher Ermittlungsaufwand im Bereich der Computer- und Informationstechnik
abzuarbeiten ist, werden die Staatsanwälte der Zentralstelle tätig.