Pressemitteilung Nr. 8 vom 19.05.2020
Bamberg/Coburg. Mit Wirkung zum 1. September 2020 hat der Bayerische Staatsminister der Justiz Georg Eisenreich den Leitenden Oberstaatsanwalt in Coburg Bernhard Lieb zum neuen Leitenden Oberstaatsanwalt in Bamberg ernannt.
Bernhard Lieb begann seine berufliche Laufbahn im Januar 1987 bei der Staatsanwaltschaft Bayreuth, nach zwei Jahren wechselte er zur Staatsanwaltschaft Bamberg. Seit 1994 war er als Richter am Landgericht Bamberg tätig, bis er im August 2005 als Staatsanwalt als Gruppenleiter zur Staatsanwaltschaft Bamberg zurückkehrte. Von 2008 an war Bernhard Lieb als Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg unter anderem für die Dienstaufsicht über die Staatsanwaltschaften Aschaffenburg und Coburg zuständig. Im August 2010 wurde er zum ständigen Vertreter des Behördenleiters bei der Staatsanwaltschaft Bamberg ernannt. Hier bearbeitete er unter anderem Kapitaldelikte. Im November 2015 wurde ihm die Leitung der Staatsanwaltschaft Coburg übertragen. Nach knapp fünf Jahren an der Spitze der Staatsanwaltschaft Coburg wird Bernhard Lieb nun als Behördenleiter an die Staatsanwaltschaft Bamberg zurückkehren. Er folgt dem Leitenden Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager nach, der Ende August in den Ruhestand treten wird.
In allen seinen bisherigen Stationen als Strafverfolger war Bernhard Lieb mit spektakulären Ermittlungsverfahren konfrontiert. Bereits 1993 ermittelte er als Schwurgerichtsdezernent anlässlich der tödlichen Misshandlung des anderthalb Jahre alten Tobias in Seigendorf durch seine Mutter, die anschließend in der Bamberger Fußgängerzone eine Kindesentführung vortäuschte. Von März 2015 an vertrat Lieb die Bamberger Staatsanwaltschaft an insgesamt 71 Verhandlungstagen im sogenannten Bamberger Chefarzt-Prozess. Diese Aufgabe nahm er aufgrund eines besonderen Auftrages noch wahr, als er bereits die Coburger Anklagebehörde leitete. In seine Zeit als Behördenleiter in Coburg fiel der Fund von acht Leichen von Neugeborenen in Wallenfels, der im Juli 2016 zur Verurteilung der Kindsmutter zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren führte.
Die Ernennungsurkunde erhielt Bernhard Lieb vom Bamberger Generalstaatsanwalt Thomas Janovsky: „Bernhard Lieb hat als Behördenleiter in Coburg überaus erfolgreich gewirkt. Die Staatsanwaltschaft Bamberg bekommt mit ihm einen erfahrenen Strafverfolger an die Spitze. Ich gratuliere ihm sehr herzlich zur Rückkehr nach Bamberg und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“
Die Staatsanwaltschaft Bamberg mit insgesamt 18 Staatsanwältinnen und Staatsanwälten ist für die Verfolgung von Straftaten und für die Strafvollstreckung in der Stadt und im Landkreis Bamberg sowie in den Landkreisen Forchheim und Haßberge zuständig. Zusätzlich besteht bei der Staatsanwaltschaft Bamberg eine Sonderzuständigkeit für alle Staatsschutzdelikte, die im gesamten Bezirk des Oberlandesgerichtes Bamberg begangen wurden.