Pressemitteilung 5/2023 vom 04.04.2023
Cybercrime-Spezialisten der Kriminalpolizeiinspektion Schwabach und der Zentralstelle Cybercrime Bayern gelingt Schlag gegen mutmaßliche Fake-Shop-Betreiber – Zwei Beschuldigte in Untersuchungshaft
Bamberg/Schwabach/Kreis Herford. Mehrere Fake-Shops, zahlreiche Opfer, ein Schaden im sechsstelligen Bereich – der Kriminalpolizei Schwabach ist gemeinsam mit der Zentralstelle Cybercrime Bayern ein Schlag gegen die Betreiber von gefälschten Onlineshops gelungen. Zwei Beschuldigte sitzen in Untersuchungshaft.
Bereits seit Juli 2022 führen die Cybercrime-Spezialisten der Kriminalpolizei Schwabach und der Zentralstelle Cybercrime Bayern ein Ermittlungsverfahren gegen die Betreiber betrügerischer Onlineshops (sog. „Fake-Shops“). Ausgangspunkt der Ermittlungen war die Strafanzeige eines Geschädigten aus Schwabach.
Nach umfangreichen technischen Ermittlungen konnten zwei 21 und 22 Jahre alte Männer aus dem ostwestfälischen Kreis Herford identifiziert werden, die dringend verdächtig sind, mehrere Fake-Shops gestaltet und ins Internet gestellt zu haben. Dabei sollen sie auch die Daten real existierender Firmen missbraucht haben, indem sie deren Internetauftritte imitierten und diese gefälschten Onlineshops für ihre betrügerischen Zwecke nutzten.
Die Tatverdächtigen sollen sich als Händler hochwertiger Photovoltaik- und Solarmodule aus-gegeben haben. Die betrogenen Kunden gingen in Vorkasse, ohne jemals die bestellten Produkte zu erhalten.
Im Einzelnen handelte es sich um folgende Fake-Shops:
• prestige-solar.de
• solar-boorberg.de
• delta-solartechnik.de
• huppermans-photovoltaik.de
• eletrox-solar.at
• NTG-solar.de
Die seit mehreren Monaten verdeckt geführten Ermittlungen durch die Kriminalpolizei Schwabach und die ZCB führten zu den beiden Beschuldigten, die die gefälschten Online-Shops betrieben und so einen Vermögensschaden bei den getäuschten Kunden in Höhe von mindestens rund 140.000 EUR verursacht haben sollen.
Am 14.03.2023 durchsuchten Beamte der Kriminalpolizei Schwabach unter Beteiligung eines Staatsanwalts der ZCB die Wohnungen der Beschuldigten im Kreis Herford (Nordrhein-Westfalen). Bei der großangelegten Durchsuchungsaktion waren unter anderem auch Beamte des Bayerischen Landeskriminalamts, der Kreispolizeibehörde Herford sowie Kräfte des Spezialeinsatzkommandos des Polizeipräsidiums Bielefeld eingesetzt.
Im Ergebnis führten die Durchsuchungsmaßnahmen zur Sicherstellung zahlreicher IT-Beweismittel wie Mobiltelefone und Laptops, sowie schriftlicher Unterlagen. Darüber hinaus vollstreckten die Beamten bereits zuvor erwirkte Haftbefehle gegen die 21- und 22-jährigen Beschuldigten, die sich nun in Untersuchungshaft befinden.
Die Ermittlungen der ZCB und des Fachkommissariats für Cyberkriminalität der Kriminalpolizei Schwabach – auch zu möglichen weiteren Tatbeteiligten – dauern weiter an. Den Beschuldigten liegt unter anderem gewerbsmäßiger Betrug in mehreren Fällen zur Last. Das Gesetz sieht hierfür jeweils eine Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis zu 10 Jahren vor.