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Generalstaatsanwaltschaft Bamberg

Pressemitteilung Nr. 7/2025 vom 21.03.2025

Nach Auslieferung aus der Ukraine – 30-jähriger ehemaliger Soldat wegen Verdachts mehrerer Vergewaltigungen in Untersuchungshaft

Bamberg/Hof. Die Kriminalpolizei Hof und die Zentralstelle Cybercrime Bayern führen Ermittlungen gegen einen 30-jährigen ehemaligen Soldaten der Bundeswehr aus dem Landkreis Hof wegen des dringenden Tatverdachts mehrerer Vergewaltigungen. Der Beschuldigte wurde nach seiner im Februar erfolgten Festnahme in der Ukraine vor wenigen Tagen nach Deutschland ausgeliefert und befindet sich nun in Untersuchungshaft.

Ausgangspunkt des seit Februar 2022 geführten Ermittlungsverfahrens war eine Meldung der halbstaatlichen US-amerikanischen Organisation National Center For Missing & Exploited Children (NCMEC) bezüglich des Versands kinderpornografischer Bilddateien im Juni 2021 über eine Online-Plattform. Durch die weiteren Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass der Account von dem Beschuldigten genutzt worden war.

Im Rahmen der daraufhin im März 2022 wegen des Verdachts der Verbreitung kinderpornografischer Inhalte erfolgten Durchsuchungen sowohl des Wohnanwesens im Landkreis Hof als auch eines Objekts in Nordrhein-Westfalen konnten neben mehreren Datenträgern auch Munition aus den Beständen der Bundeswehr sowie ein selbstgebauter Molotowcocktail sichergestellt werden.

In der Folgezeit wurde bekannt, dass der Beschuldigte sich nach den Durchsuchungen in die Ukraine begeben hatte, um dort nach eigenen Angaben in der kriegerischen Auseinandersetzung mit Russland auf ukrainischer Seite an der Front zu kämpfen. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern erwirkte daraufhin im September 2022 gegen den Beschuldigten wegen des Haftgrunds der Flucht beim Amtsgericht Bamberg einen Haftbefehl. Die zuständigen ukrainischen Behörden wurden in der Folgezeit um Festnahme und Auslieferung des Beschuldigten ersucht.

Durch die weiteren Ermittlungen ergaben sich Hinweise auf schwerwiegende weitere Straftaten des Beschuldigten. So konnten auf den sichergestellten Datenträgern selbstgefertigte Videos von durch den Beschuldigten mutmaßlich begangenen Vergewaltigungen zum Nachteil mehrerer Frauen festgestellt werden. Auch ergab sich der Verdacht, dass der Beschuldigte diese Aufnahmen auf einer pornographischen Plattform veröffentlicht hatte. Zudem stießen die Kriminalbeamten auf kinderpornographische Videos und Bilder im vierstelligen Bereich.

Aufgrund dieser neuen Erkenntnisse wurde im Dezember 2023 vom Ermittlungsrichter antragsgemäß ein weiterer Haftbefehl gegen den Beschuldigten erlassen.

Nach langwierigen Prüfungen der Auslieferungsersuchen durch die ukrainischen Behörden wurde der Beschuldigte schließlich im Februar 2025 im Nordosten der Ukraine festgenommen und nach rechtskräftiger Bewilligung seiner Auslieferung über Polen am Montag, den 17. März 2025, nach Deutschland überstellt. Der Beschuldigte wurde am Folgetag dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg vorgeführt, der die Haftbefehle in Vollzug setzte. Der Beschuldigte befindet sich seitdem wegen des dringenden Tatverdachts der Vergewaltigung in drei Fällen, der Verbreitung kinderpornografischer Inhalte und weiterer Straftaten in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung von sichergestellten Datenträgern, dauern an.