Pressemitteilung Nr. 9/2025 vom 07.04.2025
Ermittlungen im Ermittlungskomplex „Dia“ dauern an – Haftbefehle aufgehoben bzw. außer Vollzug gesetzt
(Fortschreibung der Pressemitteilung 14/2024 vom 13.09.2024)
Die Ermittlungen des Zentrums zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg gegen die Ende August bzw. Anfang September festgenommenen sieben Männer aus Bayern, Schleswig-Holstein, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Thüringen wurden in den letzten Monaten mit Hochdruck fortgesetzt.
Im Mittelpunkt der Ermittlungen stand dabei vor allem die Sichtung und Auswertung der bei den Beschuldigten sichergestellten Asservate, bei denen es sich hauptsächlich um elektronische Geräte und Speichermedien handelte. Diese Auswertung dauert aufgrund des großen Umfangs an Asservaten und der Datenmengen derzeit noch an. Einen weiteren Schwerpunkt der umfangreichen Ermittlungen der letzten Monate stellte die Aufdeckung möglicher Missbrauchstaten, die Feststellung weiterer Täter sowie die Identifizierung möglicher Opfer und deren Schutz dar. Hierzu wurden unter anderem zahlreiche Zeugen befragt. Hierbei wurden auch einige Geschehnisse bekannt, die den Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Kindern begründen. Die Ermittlungen sind insoweit noch nicht abgeschlossen. Auf den bislang ausgewerteten Datenträgern der Beschuldigten konnten insgesamt kinderpornografische Inhalte in sechsstelliger Anzahl festgestellt werden.
Soweit aufgrund der vorgefundenen Umstände bei der Durchsuchung der Wohnung eines der Beschuldigten im August 2024 in Erfurt der Tatverdacht des sexuellen Missbrauchs eines zwölf Jahre alten Jungen im Raum stand, hat sich dieser Verdacht bislang nicht erhärtet. Auch insoweit sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.
Bislang haben die Ermittlungen auch nicht ergeben, dass die Beschuldigten – wie ursprünglich angenommen – auf einschlägigen pädokriminellen Foren im Darknet als Administratoren und Moderatoren aktiv waren.
Da der Vollzug der Untersuchungshaft zur Begegnung einer Verdunkelungsgefahr aufgrund der vorliegenden Ermittlungsergebnisse nicht mehr erforderlich war, wurden die Haftbefehle gegen fünf der sieben Beschuldigten auf Antrag der Staatsanwaltschaft im Dezember 2024 bzw. Februar 2025 außer Vollzug gesetzt. Die Haftbefehle gegen die zwei weiteren Beschuldigten wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft im Januar 2025 durch das Amtsgericht Bamberg aufgehoben, nachdem der Tatverdacht der bandenmäßigen Verbreitung kinderpornographischer Inhalte nicht aufrechterhalten werden konnte, auch wenn nach derzeitigem Ermittlungsstand davon auszugehen ist, dass die Beschuldigten einschlägiges Material untereinander ausgetauscht haben.
Die gemeinsam mit der Polizeidirektion Hannover geführten Ermittlungen dauern an.