Pressemitteilung 8 vom 04.09.2018
Mordvorwurf gegen Brüderpaar
Verfahrensauftakt vor dem Schwurgericht
Am Montag, den 10.09.2018 um 9 Uhr beginnt im Sitzungssaal 132 vor der 1. Strafkammer des Landgerichts Memmingen der Prozess gegen den 51 Jahre alten deutschen Staatsangehörigen Elias S. und seinen 60 Jahre alten Bruder, den deutschen Staatsangehörigen Salim S.
Elias S. war bis zu deren gewaltsamen Tod mit Ahlam D. verheiratet. Die Ehe war aufgrund eines außerehelichen Verhältnisses von Ahlam D., welches mindestens seit Ende 2015 bestand, zerrüttet. In der Folge kam es mehrfach zu körperlichen Übergriffen der Angeklagten auf Ahlam D., die Anzeigen und ein Kontaktverbot gegen Elias S. zur Folge hatten.
Spätestens seit Juli 2017 wussten die Angeklagten, dass Ahlam D. entschlossen war, sich scheiden zu lassen, was für Elias S. nachteilige finanzielle Folgen gehabt hätte und den Umgang mit den drei gemeinsamen Kindern erheblich eingeschränkt hätte.
Darüber hinaus sahen die Angeklagten, die zwei weitere Brüder haben, die Ehre der Familie S., deren Oberhaupt Salim S. ist, aufgrund des Verhaltens von Ahlam D. und der beabsichtigten Scheidung in Gefahr.
Laut Tatvorwurf sollen sie sich deswegen kurz vor dem 23.08.2017 dazu entschlossen haben, ihre Ehefrau und Schwägerin gemeinsam zu töten.
Unter dem Vorwand, ein Gespräch außerhalb der gemeinsamen Wohnung in Memmingen führen zu wollen, lockte der Angeklagte Elias S. seine Ehefrau am 23.08.2017 gegen 18.30 Uhr zur Festhalle, Am Ziegelstadel 2, in Memmingerberg, wo sein Bruder Salim S., der in der Umgebung von Memmingen wohnt, bereits wartete. Entsprechend dem gemeinsamen Tatplan soll einer der beiden Brüder die arglose Ahlam D. abgelenkt haben, während der andere ihr von hinten einen Kabelbinder über den Kopf gelegt und sie anschließend erdrosselt haben soll. Anschließend sollen sie die Füße der Getöteten mit einem weiteren Kabelbinder fixiert, die Leiche in eine Plastikfolie verpackt und diese mit Gewebeklebeband fixiert haben und das Opfer auf den Grund eines Sickerschachts auf dem Anwesen der Festhalle verbracht haben, den sie an den folgenden Tagen mit Bauschutt und insgesamt 6 Tonnen Waschsand aufgefüllt haben sollen.
Dort wurde das Oper am 26.10.2017 bei Ausgrabungsarbeiten, die aufgrund von Verdachtsmomenten durchgeführt wurden, gefunden.
Der Angeschuldigte Elias S. bestreitet die Tat. Sein Bruder macht keine Angaben zum Sachverhalt.
Für den umfangreichen Indizienprozess sind im Moment 27 Fortsetzungstermine, bis einschließlich 21.12.2018, angesetzt.