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Landgericht Memmingen

Justiz ist für die Menschen da – Recht Sicherheit Vertrauen

Pressemitteilung 16 vom 05.10.2020

500 kg Kokain in Bananenkisten eingeschmuggelt

Prozessauftakt vor der großen Strafkammer

Am Donnerstag, den 15.10.2020 um 9.30 Uhr, beginnt im großen Saal der Stadthalle Memmingen vor der 1. Strafkammer des Landgerichts Memmingen der Prozess gegen sechs albanische Staatsangehörige. Diesen wird vorgeworfen, als Mitglieder einer Bande fast 500 kg Kokain in die Bundesrepublik Deutschland eingeführt zu haben, um sie dort gewinnbringend zu verkaufen.
Bei den Angeklagten handelt es sich um den 30 Jahre alten Artan V., den 23 Jahre alten Alket S., den 40 Jahre alten Gazment T., den 40 Jahre alten Klodian S., den 27 Jahre alten Metjon M. und den 25 Jahre alten Islam H. Alle Angeklagten befinden sich in Untersuchungshaft.
Ihnen wird vorgeworfen, von Ecuador aus auf dem Wasserweg 498,571 kg Kokain in die Niederlande eingeführt zu haben. Das in Bananenkisten versteckte Kokain wurde sodann mit einem LKW zu einem Obsthändler in Neu-Ulm verbracht, der nichts von dem versteckten Kokain wusste. In der Nacht vom 14.12.2019 auf den 15.12.2019 brachen sodann fünf der Angeklagten in die Betriebsräume der Firma in Neu-Ulm ein, wo sie gezielt nach den Kisten mit dem Kokain gesucht haben sollen. Dieses verbrachten sie dann in mitgebrachten Taschen in einen wartenden PKW, der von Klodian S. geführt wurde. Den Angeklagten wird vorgeworfen geplant zu haben das Kokain, welches bereits vorher im Zusammenhang mit polizeilichen Überwachungsmaßnahmen gegen Imitate ausgetauscht worden war, zu einem Zwischenlager zu verbringen, um es von dort an Zwischenhändler weiter zu verkaufen.
Den Angeklagten liegt deswegen bandenmäßiges unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zur Last. Das Gesetz sieht hierfür eine Freiheitsstrafe von 2 – 15 Jahren vor. Die Angeklagten machen entweder keine Angaben oder erklären, dass sie nichts von dem Kokain gewusst hätten, und aus anderen Gründen am Tatort gewesen seien.
Das Kokain hätte, rein vom Gewicht, einen Straßenverkaufspreis von etwa 50 Millionen Euro gehabt. Aufgrund der ausgezeichneten Qualität hätte es jedoch auf ein Mehrfaches der Menge gestreckt werden können, wodurch sich der Endverkaufspreis entsprechend erhöht hätte.

Aufgrund der durch Corona bedingten Vorsichtsmaßnahmen war es erforderlich, für den Prozess den großen Saal der Stadthalle Memmingen anzumieten, da jeder der Angeklagten von mehreren Rechtsanwälten vertreten wird und die dauernde Anwesenheit von Dolmetschern und Sachverständigen erforderlich ist, sodass im großen Sitzungssaal des Landgerichts Memmingen die nötigen Mindestabstände nicht hätten eingehalten werden. Die erstmalige Nutzung der Stadthalle als Gerichtssaal ist mit einem hohen zeitlichen, personellen und finanziellen Aufwand verbunden.
Für das Verfahren sind im Moment Fortsetzungstermine am 16.10., 22.10., 05.11., 09.11., 26.11., 16.12. und 21.12.2020 jeweils um 9.30 Uhr sowie am 06.11.2020 um 13.30 Uhr vorgesehen.