Pressemitteilung 2 vom 30.03.2021
Rauschgifthandel im Darknet
Prozessauftakt vor der großen Strafkammer
Am Donnerstag, den 08.04.2021 um 08:30 Uhr beginnt im Sitzungssaal 132 des Landgerichts Memmingen vor der 2. Strafkammer der Prozess gegen drei deutsche Staatsangehörige. Ihnen wird vorgeworfen, auf verschiedenen Handelsplattformen im sogenannten Darknet in 8723 Verkäufen insgesamt 51,3 kg Cannabisprodukte verkauft und hierfür mindestens 741.227, -- EUR erlöst zu haben. Zu diesem Zweck sollen sich der 42 Jahre alte Jens G., dessen 34 Jahre alte Ehefrau Martina G. sowie der 32 Jahre alte Stefan J. spätestens im September 2017 zusammengeschlossen und arbeitsteilig organisiert haben. Stefan J. soll die Abnehmer betreut und die Einnahmen verwaltet haben sowie zusammen mit Jens G. Werbung für die Gruppierung gemacht haben und Verpackungsmaterial bestellt haben, welches an seine damalige Wohnanschrift in 72818 Trochtelfingen geliefert worden sein soll. Jens G. soll Vakuumiergeräte beschafft haben und die Sendungen in verschiedene Briefkästen, u.a. in Neu-Ulm, eingeworfen haben. Zusammen mit seiner Ehefrau, die Zahlungen auf ihrem Konto entgegengenommen haben soll, soll er die bestellte Ware am gemeinsamen Wohnort in Blaustein verpackt haben.
Pro Werktag sollen auf diese Weise zwischen 16 und 48 Sendungen mit Marihuana, verpackt in Groß- oder Maxibriefen, zu einem durchschnittlichen Preis von 20,-- EUR je Gramm, versandt worden sein.
Den Angeklagten, die sich mit Ausnahme von Martina G. in Untersuchungshaft befinden, und die sich nicht zum Sachverhalt äußern, wird deswegen bandenmäßiges unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen. Das Gesetz sieht hierfür eine Freiheitsstrafe von 5 bis 15 Jahren vor. Für den umfangreichen Indizienprozess mit zur Zeit 11 Zeugen und 2 Sachverständigen sind im Moment Fortsetzungstermine am 22.04., 07.05., 10.05. und 20.05.2021 jeweils um 8.30 Uhr in Sitzungssaal 132 vorgesehen.