Als Strafrichter auf der Suche nach Gerechtigkeit

Anlässlich des 40. Dienstjubiläums von Walter Henle, seit 2013 Direktor des Amtsgerichts Günzburg, würdigte Landgerichtspräsident Konrad Beß dessen Verdienste um die bayerische Justiz. Unter seiner Regie sei das Amtsgericht Günzburg für 16,2 Millionen € baulich auf den neuesten Stand gebracht worden. Auf insgesamt 2.850 m² finden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit April 2016 beste Arbeitsbedingungen vor. Entstanden sei ein neues Gerichtsgebäude, das den modernen Standards in Sachen Sicherheit sowie Bürger- und Benutzerfreundlichkeit entspricht.

Der im Landkreis Heidenheim gebürtige Direktor genießt laut Präsident Beß in der Justiz im Freistaat große Hochachtung. Nach dem Jurastudium in München trat Walter Henle 1985 in den bayerischen Justizdienst ein und zwar als Proberichter am Amtsgericht in Günzburg, das damals noch im ehemaligen Stadtschloss untergebracht war. Im Mai 1988 wechselte er zur Staatsanwaltschaft Augsburg und im März 1989 zur Staatsanwaltschaft Memmingen, genau genommen an die Zweigstelle in Neu-Ulm. Im April 1992 wurde er zum Richter am Amtsgericht Günzburg ernannt. Er wirkte als Amtsrichter in Zivilsachen, Betreuungssachen sowie in Grundbuchsachen. Im Juli 2003 folgte erneut ein Wechsel zur Staatsanwaltschaft Memmingen, nunmehr als Gruppenleiter. Walter Henle war insbesondere zuständig in Gnaden- und Strafvollstreckungssachen, für Politische Verfahren und Pressestrafsachen sowie für Sexualdelikte.

Im September 2009 wurde Walter Henle ständigen Vertreter des Direktors des Amtsgerichts und 2013 schließlich zum Direktor ernannt. Somit ist er Vorgesetzter von etwa 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Als Strafrichter ist er zuständig in Jugend- sowie Jugendschöffensachen. Über die souveräne Art und Weise, wie er seine Strafverfahren führt, wird regelmäßig in der örtlichen Presse berichtet.

Bei einer kleinen Feier in Anwesenheit der stellvertretenden Direktorin Iris Gross, der Personalratsvorsitzenden Petra Berchtold sowie dem stellvertretenden Geschäftsleiter Rüdiger Ponnath überreichte der Landgerichtspräsident Herrn Walter Henle die Urkunde zu dessen 40. Dienstjubiläum. Die bemerkenswerte Karriere von Walter Henle – so der Landgerichtspräsident Konrad Beß – habe beim Amtsgericht Günzburg begonnen und werde im Februar 2023 auch bei diesem Gericht enden, weil dann ein neuer Zeitabschnitt anstehe. Walter Henle werde Anfang nächsten Jahres in den Ruhestand treten. Gefragt, wo es ihm im Laufe seiner Karriere am besten gefallen habe, betonte der demnächst scheidende Amtsgerichtsdirektor, dass es ihm in allen seinen Funktionen und im ständigen Umgang mit Menschen immer gefallen habe. Der Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn sei sicherlich seine Zeit als Direktor mit der Möglichkeit, maßgeblich am Neubau des Gerichtsgebäudes mitgewirkt zu haben. Der Landgerichtspräsident bedankte sich bei Herrn Walter Henle für sein Wirken und kündigte an, dass dieses sicherlich noch ausführlicher bei seiner Verabschiedung im kommenden Jahr gewürdigt werde.

In seiner Freizeit ist der Direktor als geschickter Handwerker sowie als (Leistungs-) Sportler sehr aktiv. Walter Henle besitzt zahlreiche Räder und schreckt vor keinen steilen Bergetappen zurück. Er folgt vielleicht einem Ratschlag der Radsportlegende Eddy Merckx, der einmal behauptete: „Guter Rad ist teuer.“