Pressemitteilung 3 vom 21.04.2021
Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Bayreuth
A9 / LKR. BAYREUTH / B85 / LKR. KULMBACH. Zwei Mal widersetzte sich am Montagabend und Dienstagmorgen ein 20-Jähriger, der in einem Auto mit gestohlenen Kennzeichen unterwegs war, der Anhaltung durch die Polizei. Bei seiner Flucht gefährdete er zudem andere Verkehrsteilnehmer und Polizeibeamte. Des Weiteren leistete der Mann bei seiner Festnahme Widerstand, verletzte zwei Beamte und beschädigte zwei Polizeifahrzeuge. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth erging Untersuchungshaftbefehl gegen den 20-Jährigen.
Am Montag, kurz nach 18.15 Uhr, wurde die Streifenbesatzung der Verkehrspolizei Bayreuth auf der Autobahn A9 Richtung Norden auf einen schwarzen BMW aus dem Zulassungsbereich Karlsruhe aufmerksam. Bei der Überprüfung im Fahndungsbestand stellte sich heraus, dass an dem Wagen einige Tage zuvor gestohlene Kennzeichen angebracht waren. Als die Beamten mit einer weiteren Streife den Wagen bei Trockau, Landkreis Bayreuth, anhalten wollten, flüchtete der Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit. Bei einem Überholversuch einer Streifenbesatzung auf einer Landstraße, rammte der Fahrer das Dienstfahrzeug. Weiterhin überholte er ohne jegliche Sicht auf den Gegenverkehr einen Lastwagen. Aufgrund der höchst gefährlichen und rücksichtlosen Fahrweise konnte der BMW-Fahrer zunächst entkommen. Größere Fahndungsmaßnahmen, bei welchen auch die Besatzung eines Polizeihubschraubers unterstützte, führten erst einmal nicht mehr zu seinem Auffinden.
Am Dienstagmorgen, gegen 5.45 Uhr, erkannten zwei Polizeibeamte auf dem Weg zum Dienst den gesuchten BMW der 3er Reihe auf der Bundesstraße B85 bei Neudrossenfeld, Landkreis Kulmbach. Sie heftete sich mit ihrem Auto an dessen Fersen und verständigte die Einsatzzentrale Oberfranken. Sogleich wurden mehrere Polizeistreifen zusammengezogen. Als der Fahrer die herannahenden Polizeifahrzeuge erkannte, gab er Gas und ergriff die Flucht, die schließlich im Dorf Rohr in einer Sackgasse auf einem Privatweg endete. Dort konnte ein Streifenwagen den BMW festsetzen. Dennoch versuchte der Fahrer noch, durch mehrmaliges Rammen des Dienstautos freizukommen und gefährdete aufgrund der räumlichen Enge die Beamten. Kurz darauf flüchtete der junge Mann ein Stück zu Fuß, konnte jedoch von den Polizisten gestoppt und gefesselt werden. In diesem Zusammenhang gab ein Beamter einen Warnschuss ab.
Bei der Festnahme leistete der 20-jährige Mann erheblich Widerstand, wodurch zwei Polizisten Verletzungen davontrugen. Insgesamt verursachte der Tatverdächtige einen Sachschaden von mehreren tausend Euro.
Wie die polizeilichen Ermittlungen ergaben, liegt bei dem 20-Jährigen aus Baden-Württemberg auch der Entzug seiner Fahrerlaubnis vor. Im Krankenhaus musste der Mann zudem eine Blutprobe abgeben. Den BMW ließen die Beamten zu einem Polizeigelände abschleppen. Die gesamten Ermittlungen übernahm die Polizei Bayreuth-Stadt.
Am Mittwoch erging auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth Haftbefehl gegen den Beschuldigten insbesondere wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und versuchter gefährlicher Körperverletzung. Er sitzt inzwischen in einer Justizvollzugsanstalt ein.
Fußgänger oder Fahrzeugführer, die am Montagabend oder Dienstagmorgen durch die Fahrweise des schwarzen BMW mit den Kennzeichen aus dem Zulassungsbereich Karlsruhe, „KA-“, gefährdet worden sind, werden gebeten, sich bei der Polizei Bayreuth-Stadt unter der Tel.-Nr. 0921/506-2130 zu melden.