Das neubarocke Amtsgericht Kulmbach wurde am 01.07.1901 bezogen.
Das Gerichtsgebäude wurde als zweiflügelige Anlage im neubarocken Stil errichtet. Größe und Baustil waren für die Gegend recht untypisch.

Besonders die repräsentative Freitreppe vor dem Gebäude drückten Bedeutung und Würde der königlichen Behörde aus. Auch der Eingangsbereich mit stuckierter Vorhalle und dem damals beliebten Terrazzoboden sowie die breite Holztreppe mit schmiede-eisernem Ziergeländer waren ansprechend gestaltet, ohne in Protzerei zu verfallen.

Das Gebäude wurde bereits damals so großzügig und weit vorausschauend angelegt, dass der Raumbedarf des Amtsgerichts über nahezu 100 Jahren wechselvoller Geschichte hinweg gedeckt werden konnte.

Auch die Eingliederung der in den Jahren 1929 und 1973 aufgelösten ehemaligen Amtsgerichte Thurnau und Stadtsteinach waren problemlos möglich. Die in jüngster Zeit auftretende räumliche Enge wurde durch den Ausbau des Dachgeschosses zu Diensträumen in den Jahren 1999/2000 beseitigt.

Der erste Tag der offenen Tür in Bayern wurde in Kulmbach abgehalten.

Vor dem Neubau des heutigen Gerichts , also ab dem Jahre 1882, befanden sich Rentamt und Amtsgericht im Rentamtsgäßchen 2, dem Langheimer Amtshof.

Das Gericht war im 2. Stock dieses Gebäudes sehr unzureichend untergebracht und die rechtliche Vorgabe, ein Grundbuchamt einzurichten, legten Erweiterung oder Neubau nahe.
Aus dem Bericht vom 03./04. Mai 1898 geht hervor, dass das königliche Amtsgericht zu dieser Zeit mit drei Richtern, zwei Sekretären, einem Sekretariats-Assistenten, drei Gerichtsschreibergehilfen, einem Amtsgerichtsdiener mit Gefängnisdienst und einem Amtsgerichtsdienergehilfen besetzt war.