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Landgericht Bayreuth

Justiz ist für die Menschen da – Recht Sicherheit Vertrauen

Pressemitteilung 21/2022 vom 14. Oktober 2022

Pressemitteilung 196/2022 des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz zur Verleihung der Justizmedaille für Persönlichkeiten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Bamberg

Große Verdienste um die Bayerische Justiz

Sie zeigt Justitia mit Waage und Schwert auf der Vorderseite und ist eine Auszeichnung für Menschen, die sich in Bayern große Verdienste um die Justiz erworben haben. Der bayerische Justizminister Georg Eisenreich hat in Bamberg die Justizmedaille an besondere Persönlichkeiten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Bamberg verliehen. 

Eisenreich in seiner Laudatio an die Geehrten: "Sie alle haben sich – auf ganz unterschiedlichen Gebieten – aber immer weit über das gewöhnliche Maß hinaus für die Justiz, den Rechtsstaat und die Gesellschaft engagiert. Sie setzen Ihre Freizeit ein, um anderen Menschen zu helfen und großartige Projekte voranzubringen. Dafür möchte ich Ihnen im Namen der Justiz herzlich danken."

Die Justizmedaille wurde an folgende Persönlichkeiten verliehen:

Verleihung der bayerischen Justizmedaille - Dr. Heinz Ponnath und Justizminister Georg Eisenreich (von links)
Verleihung der bayerischen Justizmedaille - Dr. Heinz Ponnath und Justizminister Georg Eisenreich (von links)

Den Unrechtsaufklärer – Dr. Heinz Ponnath. Die Todesurteile gegen Dietrich Bonhoeffer, General Oster und andere NS-Opfer, die im KZ Flossenbürg hingerichtet wurden: Seit vielen Jahren beschäftigt sich der pensionierte Richter mit dem Justiz-Unrecht in der NS-Zeit. Durch zahlreiche Vorträge und Fachveröffentlichungen leistet er einen wichtigen Beitrag zur kritischen wie wissenschaftlich fundierten Auseinandersetzung mit der Justiz im Dritten Reich und der nach 1945 über lange Zeit fehlenden Aufarbeitung von Justiz-Unrecht in der Bundesrepublik Deutschland.


Das Betreuervorbild – Anton Burczyk. Der Kriminalkommissar im Ruhestandengagiert sich bereits seit 1985 als ehrenamtlicher rechtlicher Betreuer. Dabei prüft er mit großem Engagement die Hintergründe und Familienstrukturen jedes einzelnen Menschen, für den er Verantwortung übernimmt. 

Die Führungspersönlichkeit – Dr. Friedrich Krauß. 2015 wurde Herr Dr. Krauß zum Präsidenten des Landgerichts Bamberg ernannt. Neben seiner hauptberuflichen Arbeit war Herr Dr. Krauß mit großem Engagement Vorsitzender des Präsidialrats der ordentlichen Gerichtsbarkeit. Darüber hinaus engagierte er sich nebenamtlich über viele Jahre in der Referendarausbildung. Seit 2019 war er zusätzlich örtlicher Prüfungsleiter für die Gerichtsvollzieherprüfung am Prüfungsstandort Bamberg.

Die Köchin, die sich im Strafvollzug engagiert – Andrea Luckert. Seit 2002 ist Andrea Luckert einmal in der Woche in der JVA in Würzburg zu Gast. Sie kocht ehrenamtlich mit weiblichen Gefangenen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Resozialisierung der Gefangenen nach der Haft.

Die Kontaktknüpfer – Dr. Lajos Makai und Dr. Tamás Túri. Der frühere Gerichtspräsident des ungarischen Tafelgerichts Pécs Dr. Lajos Makai und sein ehemaliger Stellvertreter Dr. Tamás Túri leisteten einen wesentlichen Beitrag für den Austausch zwischen der Justiz in Bayern und Ungarn. Am 14. März 2014 wurde zwischen dem Oberlandesgericht Bamberg und dem Tafelgericht Pécs ein Vertrag geschlossen, der eine länderübergreifende Partnerschaft beider Gerichte begründet. Diese Partnerschaft wird bis heute aktiv gelebt. 

Die Aufbauhelferin und Opferschützerin – Dr. Irene Singer. Die ehemalige Präsidentin des Landgerichts Aschaffenburg hat sich große Verdienste um die Rechtspflege erworben – weit über die Grenzen Bayerns hinaus. Im Freistaat Sachsen leistete sie einen maßgeblichen Beitrag zum Aufbau einer funktionierenden rechtsstaatlichen Justiz nach den Wertvorstellungen des Grundgesetzes. Sie engagiert sich zudem ehrenamtlich als Mitglied des Vorstands der im Jahr 2012 durch die Bayerische Staatsregierung errichteten Stiftung Opferhilfe Bayern.

Den Lebensretter – Otto Straub. Er ist seit 2014 ehrenamtlicher Schöffe am Landgericht Hof. Am 24. April 2018 erlitt dort ein Vorsitzender Richter im Rahmen einer Strafverhandlung einen Herzinfarkt. Gemeinsam mit anderen Helfern konnte Herr Straub durch schnelles und beherztes Eingreifen mittels Herzdruckmassage das Leben des Richters retten.

Den Nachwuchsförderer – Rainer Rothmund. Der Rechtsanwalt engagierte sich mit großem Einsatz in der Ausbildung und Prüfung angehender Juristen. Neben seiner langjährigen Prüfertätigkeit in der Zweiten Juristischen Staatsprüfung war er über zehn Jahre Mitglied des Prüfungsausschusses für die Zweite Juristische Staatsprüfung.