Sicherheit
Bayern geht von einem differenzierten dreigeteilten Sicherheitsbegriff aus.
Nur ein ausgewogenes Verhältnis von instrumenteller Sicherheit (Mauern, Gitter,
Schlösser, Alarmanlagen, Ausrüstung etc.), administrativer Sicherheit
(Sicherungs- und Alarmpläne, Dienstpläne, Vollzugskonzepte, Aus- und
Fortbildung, verantwortungsvolle Lockerungspraxis etc.) und sozialer Sicherheit
(Anstaltsatmosphäre, Arbeitsbedingungen, Freizeitmöglichkeiten etc.)
gewährleistet ein Höchstmaß an Sicherheit.
Den gestiegenen Sicherheitsanforderungen tragen die Ausstattungsmaßnahmen zur
Verbesserung der Sicherheit in den bayerischen Justizvollzugsanstalten
Rechnung.
Aus dem breiten Spektrum der
baulichen und sicherheitstechnischen Maßnahmen ist besonders zu erwähnen, dass
mit den Empfehlungen einer interministeriellen Arbeitsgruppe für den Bau von
Justizvollzugsanstalten den Anstaltsleitungen auch im Sicherheitsbereich eine
wichtige Orientierungshilfe vorliegt. Für alle Justizvollzugsanstalten sowie
die Einrichtung für Sicherungsverwahrung in Straubing wurden individuelle
Sicherheitskonzepte erstellt.
Eine Expertenkommission hat ein Sicherheitsrahmenkonzept für den
bayerischen Justizvollzug vorgelegt, dessen Schwerpunkt Handlungsempfehlungen
zur Prävention von und Reaktion auf vollzugsspezifische Gefahrenlagen bilden.
Ein Großteil der Justizvollzugsanstalten ist mit moderner Videosensortechnik
ausgestattet. In vielen Anstalten finden Paketdurchleuchtungsgeräte,
Detektionsschleusen, Personensicherungsanlagen sowie Herzschlagdetektoren zur
Kontrolle von Kraftfahrzeugen Verwendung. Um auch im Krankheitsfall eine sichere
Unterbringung zu gewährleisten, wurden in einigen öffentlichen Krankenhäusern besonders
gesicherte Krankenräume für Gefangene eingerichtet.
Um der hohen Zahl betäubungsmittelabhängiger Gefangener und den Versuchen,
Rauschgift einzuschmuggeln, wirksam zu begegnen, kommen im bayerischen
Justizvollzug Rauschgiftspürhunde zum
Einsatz. Die Hundeteams werden in Kooperation mit der Zollhundeschule
Neuendettelsau sowie der Polizei ausgebildet.
In größeren Justizvollzugsanstalten bestehen Sicherungsgruppen mit besonders
ausgewählten sowie eigens aus- und fortgebildeten Bediensteten. Qualifizierende
Weiterbildungslehrgänge für Angehörige der 2. Qualifikationsebene, die
schwerpunktmäßig Sicherheitsaufgaben wahrnehmen, regelmäßige
Fortbildungsveranstaltungen für die Mitglieder der Sicherungsgruppen sowie
jährliche Fortbildungsveranstaltungen für Sicherheitsbeamte und Leiter der
Sicherungsgruppen unterstreichen den hohen Stellenwert, der in den
bayerischen Justizvollzugsanstalten der Sicherheit beigemessen wird, wie die
turnusmäßig wechselnden Sicherheitspartnerschaften.
Regelmäßige Geiselnahme- und Feuerwehrübungen in den Justizvollzugsanstalten
bereiten zudem Bedienstete und externe Einsatzkräfte auf mögliche Ernstfälle
vor.