Amtsgericht Neu-Ulm
19.11.2007

Justizministerin Dr. Beate Merk: "Mit dem Tod auf Rezept treibt Dignitas ein gefährliches Spiel mit dem Leben schwerkranker Menschen. Dem müssen wir einen Riegel vorschieben."

Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk hat heute zu der Äußerung der Schweizer Sterbehilfeorganisation Dignitas vom Wochenende, man habe in Deutschland eine Person gefunden, die eine "Sterbebegleitung" nach dem Dignitas- Modell durchführen und das Risiko des Strafverfolgung auf sich nehmen wolle, Stellung genommen: "Es ist unerträglich, wie hier das Leid anderer Menschen ausgenutzt wird. Es gibt Menschen, die sich in einer so verzweifelten Lage befinden, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sehen als den schnellen Freitod mit Hilfe anderer. Aber nicht jeder Suizidversuch ist von einem tatsächlichen Sterbewillen getragen. Manchmal verbirgt sich dahinter ein Hilferuf, eine Kurzschlussreaktion. Für diese Menschen wäre es fatal, wenn sie einer Organisation wie Dignitas in die Hände fallen. Was wir am wenigsten brauchen, sind Geschäftemacher, die aus dem Leid anderer Menschen Profit ziehen wollen. Vielmehr brauchen wir eine umfassende Aufklärung über die medizinischen Möglichkeiten, gegebenenfalls eine menschenwürdige Sterbebegleitung und eine palliativmedizinische Versorgung. Außerdem müssen wir die Menschen darüber informieren, dass ein Recht auf einen würdigen Tod heute schon besteht und durchgesetzt werden kann, etwa aufgrund einer gültigen Patientenverfügung. Wer Strebewilligen diese Informationen vorenthält, treibt ein gefährliches Spiel mit dem Leben schwerkranker Menschen. Das dürfen wir nicht dulden. "

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