Amtsgericht Neu-Ulm
04.12.2007

Justizministerin Merk ehrt die besten Teilnehmer der juristischen Staatsprüfungen und der Laufbahnprüfungen der Justiz sowie langjährige Prüfer

Gestern empfing die Bayerische Justizministerin Beate Merk die Jahrgangsbesten aller Justiz- und Staatsprüfungen sowie sechs Prüfer, die über rund drei Jahrzehnte in den juristischen Staatsprüfungen tätig waren, zu einer Feierstunde im Justizpalast in München.

Jedes Jahr führt das bayerische Landesjustizprüfungsamt Prüfungsverfahren für über 4.000 Teilnehmer durch. Neben der Ersten und Zweiten Juristischen Staatsprüfung, auf die die meisten Teilnehmer entfallen, werden dort auch die Prüfungen für Rechtspfleger, Gerichtsvollzieher, Justizsekretäranwärter und Justizwachtmeister abgenommen. Insgesamt fallen hierbei etwa 35.000 Klausuren jährlich an, die korrigiert und bewertet werden müssen.

Merk: "Sie alle waren an vom Staat verantworteten Prüfungen beteiligt, die sich mit den Worten "hart, aber gerecht" beschreiben lassen. Hoher Anspruch und Objektivität von Prüfungen sind Garanten für die Gültigkeit und den Wert der Prüfungsergebnisse. Die von unseren Prüfungsbesten erzielten Spitzennoten sind gerade deshalb so bemerkenswert, weil sie nicht in einer leichten Prüfung "verschenkt" wurden, sondern tatsächlich besonders hervorragende Fähigkeiten und enormes Leistungsvermögen bescheinigen. Zu dem hohen Ansehen des bayerischen Prüfungswesens tragen Prüfer bei, die sich über einen langen Zeitraum besonders engagiert für die Qualität der Prüfung einsetzen und sich in ganz besonderer Weise um den juristischen Nachwuchs verdient gemacht haben."

Als den Besten der Ersten Juristischen Staatsprüfungen des zweiten Termins 2006 sprach Justizministerin Merk gleich acht "Einserjuristen" ihre Anerkennung aus, Frau Jeanine Greim aus Ansbach , Herrn Michael Gutfried aus München , Herrn Marc Rutloff aus Würzburg , Herrn Andreas Bosch aus Heroldsberg , Herrn Stefan Wohlrab aus Karlsfeld , Frau Dagmar Landherr aus Augsburg , Frau Isabel Röcker aus Heidelberg und Herrn Sven Pommer aus Stadtbergen . Insgesamt nahmen 2.127 Teilnehmer an der Ersten Juristischen 2006/2 teil, die als letzte als reine Staatsprüfung ausgestaltet war. Ab dem Termin 2007/1 besteht die Erste Juristische Prüfung als Hochschulabschlussprüfung aus der Ersten Juristischen Staatsprüfung, die mit 70% in die Note einfließt, und der Juristischen Universitätsprüfung, die 30 % der Gesamtnote ausmacht. Als Beste dieses Termins mit insgesamt 614 Absolventen wurden Herr Christoph Dannecker aus Würzburg und Herr Dennis Dold aus Regensburg geehrt.

Die seltene Note "sehr gut" in den Zweiten Juristischen Staatsprüfungen hat im Prüfungstermin 2006/1 als einziger von insgesamt 710 Teilnehmern Herr Florian Berger aus Bad Staffelstein erzielt. Im Prüfungstermin 2006/2 haben von insgesamt 653 Teilnehmern 9 die Note "gut" erzielt. Die Note "sehr gut" wurde nicht vergeben. Prüfungsbester war Herr Ullrich Spelsberg-Korspeter aus Passau.

Wichtige Entscheidungen in einer Vielzahl von Rechtsgebieten, wie beispielsweise in Grundbuchsachen oder im Insolvenzrecht, werden durch den Rechtspfleger getroffen. Als Beste von 48 Teilnehmern an der Rechtspflegerprüfung war Frau Daniela Ritz aus Coburg anwesend.

Beste von 9 Teilnehmern der Gerichtsvollzieherprüfung war Frau Miriam Kuhnert aus Straubing. Eine ihrer wesentlichen Aufgaben wird die zwangsweise Durchsetzung von Gerichtsentscheidungen sein, ohne die das schönste Urteil nicht viel nützt.

In der Prüfung für den mittleren Justizdienst hat Herr Dominik Zander aus Neumarkt i.d. OPf. das beste Ergebnis von insgesamt 27 Bewerbern erreicht. Als Justizsekretär wird er insbesondere Geschäftsstellen bei Gerichten und Staatsanwaltschaften leiten sowie Verhandlungsprotokolle führen.

Lehrgangsbester von 14 Teilnehmern des Lehrgangs II der Justizwachtmeisterausbildung 2006 war Frau Meike Hofmann aus Aschaffenburg. Als Beste von 13 Teilnehmern des Lehrgangs I der Justizwachtmeisterausbildung 2007 Herr Martin Renoth aus Laufen geehrt. Beide werden u.a. für die Sicherheit in den Justizbehörden verantwortlich sein.

Herrn Universitätsprofessor Dr. Rainer Arnold, Herrn Richter am Oberlandesgericht a. D. Manfred Braun, Herrn Direktor des Amtsgericht a. D. Wolf-Dieter Lang, Herrn Regierungspräsidenten a. D. Dr. Wilhelm Weidinger, Herrn Vizepräsidenten des Bayerischen Obersten Landesgerichts a. D. Hartwig Sprau und Herrn Vorsitzenden Richter am Landesarbeitsgerichts Dr. Heribert Staudacher dankte die Bayerische Justizministerin Beate Merk für ihren rund dreißig Jahre währenden Einsatz in den juristischen Staatsprüfungen.

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