Amtsgericht Neu-Ulm
11.04.2007

Bayerns Gefängnisse bilden erfolgreich aus / Justizministerin Merk: "Ein Beruf ist das Rückgrat des Lebens"

Justizministerin Dr. Beate Merk zog heute in München Bilanz über die im Jahr 2006 in bayerischen Gefängnissen geleistete berufliche Ausbildung: Insgesamt 437 Gefangene nahmen an einer Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf teil. Vom Anlagenmechaniker, Bauten- und Objektbeschichter, Buchbinder, Energieelektroniker, Gärtner, Koch, Kraftfahrzeugmechatroniker, Industriekaufmann, Maler und Lackierer, Landwirt, Maschinenbautechniker, Schreiner, Technischer Zeichner, bis hin zum Zerspanungsmechaniker wurde ausgebildet. Das Ergebnis: 78 Gesellenbriefe, mit überwiegend guten und befriedigenden Noten.

1.507 Gefangene nutzten das Angebot einer sogenannten sonstigen beruflichen Ausbildung. Dazu gehört zum Beispiel die Ausbildung zum Küchenhelfer, Landwirtschaftshelfer, Malerhelfer, Schneiderhelfer und Schuhmacherhelfer, aber auch zum Gabelstaplerfahrer, Schweißer, Gebäudereiniger und Lagerverwalter.

Merk gebrauchte einen Aphorismus Nietzsches, um auf den hohen Stellenwert der beruflichen Ausbildung für die Resozialisierung hinzuweisen: "Ein Beruf ist das Rückgrat des Lebens." Knapp die Hälfte der Gefangenen besitze bei Haftantritt keine abgeschlossene Berufsausbildung. Ziel sei es, während der Haft die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu schaffen. "Wegen der unterschiedlichen Haftdauer ist es wichtig, dass wir ein breites und flexibles Ausbildungsspektrum anbieten. In unseren Betrieben kümmern sich über 400 Meister mit größtem Engagement darum, oft schwierige Gefangene anzuspornen und ihnen mit einer abgeschlossenen Ausbildung einen Neustart ins Leben zu geben."

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