Amtsgericht Neu-Ulm
15.12.2008

Justizministerin Merk verabschiedet Chef der Staatsan-waltschaft Nürnberg-Fürth und führt Nachfolger in sein Amt ein / Demnächst psychotherapeutische Fachambu-lanz für Sexual- und Gewaltstraftäter in Nürnberg

Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk hat heute in einer Feierstunde im Nürnberger Justizpalast den bisherigen Chef der Staatsanwaltschaft Nürnberg Fürth und jetzigen Nürnberger Generalstaatsanwalt Klaus Hubmann (62) verabschiedet und seinen Nachfolger Reinhard Lubitz (61) in sein Amt eingeführt.

"Ihre Devise lautet: Ärmel hochkrempeln und anpacken", lobte Merk den bis-herigen Behördenleiter Hubmann, der bereits am 1. Juli 2008 an die Spitze der Nürnberger Generalstaatsanwaltschaft gewechselt war. "Sie rackern jedoch nicht um des eigenen Erfolges willen. Sondern Ihnen geht es vor allem um die Interessen der Staatsanwaltschaft und darum, die vorhandenen Res-sourcen bestmöglich einzusetzen." Herrn Lubitz begrüßte die Ministerin mit den Worten: "Ich denke, ich spreche ganz im Sinne der hier Anwesenden, wenn ich sage: Als Nachfolger im Amt des Leitenden Oberstaatsanwalts sind Sie ein absoluter Wunschkandidat. Ein Mann mit Ihrem Erfahrungshorizont ist wie geschaffen, um eine große Ermittlungsbehörde zu leiten."

Klau Hubmann steht seit 1. Mai 1976, zunächst als Richter auf Probe bei dem Landgericht Nürnberg-Fürth, im Dienst der bayerischen Justiz. Mit Wirkung vom 16. November 1978 wurde er zum Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ernannt. Anschließend war er als Richter wieder am Landgericht Nürnberg-Fürth, als Gruppenleiter bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth und als Oberstaatsanwalt und später Leitender Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg sowie als Vertreter des Generalstaatsanwalts tätig. Das Amt des Leitenden Oberstaatsanwalt in Nürnberg-Fürth übte Herr Hubmann vom 1. August 1996 aus bis zur Übernahme des Amtes des Generalstaatsanwalts am 1. Juli 2008 aus.

Sei Nachfolger Reinhard Lubitz begann seine Laufbahn bei der bayerischen Justiz am 1. November 1976 als Richter auf Probe beim Landgericht Nürnberg-Fürth. Nach einem ersten Wechsel als Staatsanwalt zur Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth und einer Tätigkeit als Richter am Amtsgericht Nürnberg kehrte er 1991 als Gruppenleiter an die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth zurück. Dieser Behörde blieb er - unterbrochen durch eine Zeit der Auf-bauhilfe in Chemnitz - bis 2007 treu, und zwar ab 1995 als Oberstaatsanwalt und ab 2001 als ständiger Vertreter des Behördenleiters. Zum 1. März 2007 wurde Herr Lubitz zum Leitenden Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg ernannt, bis er mit seiner Ernennung zum Leiter der Staatsanwaltschaft Nürnberg Fürth zum 1. September 2008 in diese Behörde zurückkehrte.

Im rechtspolitischen Teil ihrer Festansprache ging die Bayerische Justizministerin auf den Schutz der Bevölkerung vor Wiederholungstätern, vor allem Tätern, die sich an Kindern vergehen, ein. "Die geplante Errichtung einer psycho-therapeutischen Fachambulanz für Sexualstraftäter in Nürnberg ist ein Meilenstein im Umgang mit Sexual- und Gewaltstraftätern", so Merk. Ziel der Fachambulanz wird es sein, für Sexualstraf- und Gewalttäter, die nach Verbüßung ihrer Haft entlassen werden und weiterhin der Behandlung bedürfen, solche dringend notwendigen Behandlungsmöglichkeiten zu schaffen.

"Noch im September 2008 haben wir mit der Stadtmission Nürnberg die vertragliche Grundlage für die Errichtung einer solchen Fachambulanz in Nürnberg gelegt", so Merk. "Gemeinsam haben wir uns das Ziel gesetzt, dass die Stadtmission Nürnberg die Fachambulanz im ersten Halbjahr 2009 eröffnet." In absehbarer Zeit soll noch eine dritte Fachambulanz für Sexualstraftäter in Bayern aufgebaut werden. Diese soll möglichst Ende 2009/Anfang 2010 in Nordbayern errichtet werden. Merk: "Die Einrichtung von drei psychotherapeutischen Fachambulanzen für Sexualstraftäter ist ein Meilenstein! Ein Meilenstein zur Verbesserung der ambulanten Nachsorge entlassener Sexualstraftäter und damit auch ein Meilenstein für den Opferschutz."

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