Amtsgericht Neu-Ulm
02.10.2009

Justizministerin Merk verabschiedet Präsidenten des Landgerichts Traunstein Edgar Vavra und führt Nachfolger Dr. Rupert Stadler in sein Amt ein

Mit einem großen Festakt hat Bayerns Justiz- und Verbraucherschutz-ministerin Dr. Beate Merk heute den langjährigen Präsidenten des Landgerichts Traunstein, Edgar Vavra (65), feierlich verabschiedet. Dieser trat zum 1. Oktober 2009 in den Ruhestand. Als seinen Nachfolger begrüßte die Ministerin den bisherigen stellvertretenden Abteilungsleiter im Bayerischen Staatsministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Dr. Rupert Stadler (55). Beide erhielten viel Lob und Dank von der Ministerin.

Edgar Vavra stand rund fünf Jahre an der Spitze des Landgerichts Traunstein. 1975 begann er seine Karriere in der bayerischen Justiz als Richter am Amtsgericht München und Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München I. 1978 wechselte er an das Bayerische Staatsministerium der Justiz, wo er kurze Zeit später zum Mitarbeiter im Büro von Staatsminister a.D. Dr. Hillermeier und schließlich zum Persönlichen Referenten des früheren Staatssekretärs Dr. Vorndran berufen wurde. Es folgte eine mehrjährige Richtertätigkeit am Oberlandesgericht München, u.a. als Vorsitzender eines Zivilsenats, und die stellvertretende Leitung der Haushaltsabteilung im Bayerischen Staatsministerium der Justiz. 2001 wurde Vavra schließlich zum Präsidenten des Landgerichts Kempten und 2004 zum Präsidenten des Landgerichts Traunstein ernannt. In ihrer Rede lobte Merk Vavra als einen Mann von großem Format, der die Belange der Justiz stets hervorragend vertreten habe.

Sein Nachfolger Dr. Rupert Stadler bekleidete zuletzt die Stelle des stellvertretenden Abteilungsleiters im Bereich Strafvollzug. Im Bayerischen Staatsministerium der Justiz verbrachte der gebürtige Traunsteiner auch den größten Teil seiner bisherigen beruflichen Laufbahn. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Richter und Staatsanwalt in München wurde Stadler als Mitarbeiter der damaligen Staatsministerin Dr. Berghofer-Weichner an das Ministerium berufen. Anschließend verbrachte er zwei Jahre an der Ständigen Vertretung in Bonn und absolvierte einen einjährigen Lehrgang für Verwaltungsführung. Es folgte die Ernennung zum Landtagsbeauftragten und schließlich - nach einem einjährigen Intermezzo am Oberlandesgericht München - zum stellvertretenden Abteilungsleiter im Bayerischen Staatsministerium der Justiz. In ihrer Rede dankte Merk Stadler vor allem für seine Verdiente um den Strafvollzug. Merk: "Durch Ihr großes Verhandlungsgeschick und Ihre Überzeugungskraft ist es Ihnen gelungen, den Personalbestand im Strafvollzug um rund ein Fünftel zu erhöhen. Dadurch haben Sie enorm viel für die Sicherheit in den Justizvollzugsanstalten erreicht - und auch der Ausbau der Sozialtherapie wäre ohne Ihren beherzten Einsatz nicht möglich gewesen. Dafür ein herzliches ''Vergelt''s Gott''."

Im rechtspolitischen Teil ihrer Rede zeigte sich die Ministerin besorgt angesichts der Häufung von Gewalttaten im öffentlichen Raum. Merk erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die Ermordung einer schwangeren Zeugin am Landgericht Dresden sowie die tödliche Schießerei am Landgericht Landshut im April 2009. Die zunehmende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft erfordere verstärkte Sicherheitsmaßnahmen auch in den Gerichtsgebäuden. Vor diesem Hintergrund stellte Merk die Ergebnisse einer von ihr eingesetzten Arbeitsgruppe vor. Derzeit würden für alle Justizgebäude in Bayern Sicherheitskonzepte erarbeitet. Neben baulichen Veränderungen und einer verbesserten technischen Ausstattung sei zudem mehr Personal zur Durchführung von Kontrollen erforderlich. Im Bezug auf Traunstein versprach Merk die Haushaltsmittel für einen neuen Eingangsbereich. Dieser soll Besucher in einer freundlichen, hellen Atmosphäre empfangen und zugleich eine effiziente Zugangskontrolle ermöglichen.

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