Amtsgericht Neu-Ulm
21.10.2009

Merk kämpft weiter gegen Bologna: "Keine Umstellung des Jurastudiums auf Bachelor- und Masterabschlüsse"

Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk hat Bestrebungen, im Zuge des sog. "Bologna-Prozesses" den juristischen Staatsexamensstudiengang durch Bachelor- und Masterabschlüsse zu ersetzen, anlässlich der heute stattfindenden Mitgliederversammlung des Verbandes Freier Berufe in Bayern e.V. erneut eine klare Absage erteilt. Sie verweist auf ernüchternde Erfahrungen aus bereits umgestellten Studiengängen: Die Bachelor-Master-Struktur führe in vielen Studiengängen nicht zu mehr, sondern zu weniger Mobilität und überfordere die Studierenden. Nach einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung veröffentlichten Studie sei die Akzeptanz der neuen Studiengänge bei den Studierenden drastisch gesunken. Merk: "Diese Erfahrungen sollten auch die Reformbefürworter nachdenklich machen."

Als weitere Gründe, die gegen eine Übertragung des Bologna-Prozesses auf die Juristenausbildung sprächen, nennt Merk Qualitätsverluste, eine Verlängerung der Ausbildungsdauer für die reglementierten juristischen Berufe sowie die nach wie vor fehlenden Chancen eines Bachelor of Law auf dem Arbeitsmarkt. Merk: "Wer Jahr für Jahr eine Vielzahl von Bachelor-Juristen in die Arbeitslosigkeit hinein ausbilden will, darf sich nicht wundern, wenn diese dann Forderungen nach einer weiteren Liberalisierung des Rechtsberatungsmarktes erheben, um sich Berufsperspektiven zu schaffen. Entwicklungen in diese Richtung wären nicht nur für die Anwaltschaft, sondern auch für den Verbraucherschutz ein Schlag ins Kontor."

Dauerausstellung Weiße Rose Saal

Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und vier ihrer Freunde mit dem Leben bezahlt. Wohin es führen kann, wenn die Dritte Gewalt im Staate ihre Unabhängigkeit verliert, zeigt die Dauerausstellung Willkür "Im Namen des Deutschen Volkes".


Weitere Infos finden Sie hier

Wussten Sie eigentlich …?

… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?