Amtsgericht Neu-Ulm
13.03.2009

Justizministerin Merk zu Gewaltspielen und Horrorfilmen / "Auf diesen menschenverachtenden Schund können wir verzichten"

Die bayerische Justizministerin Dr. Beate Merk zu den medienpolitischen Konsequenzen des Amoklaufs von Winnenden: "Gewaltspiele und Horrorfilme spielen bei fast allen Amokläufen junger Menschen eine Rolle. Zu sagen, Computerspiele und das Fernsehen sind alleine schuld daran, wäre viel zu einfach. Aber man darf und muss die Frage stellen: braucht unsere Gesellschaft aggressive Gewaltspiele und exzessive Gewalt im Fernsehen? Meine klare Antwort: Auf diesen menschenverachtenden Schund können wir verzichten." Merk wies auf einen Anfang 2007 von Bayern in den Bundesrat eingebrachten Gesetzentwurf zur Verbesserung des Kinder- und Jugendschutzes vor menschenverachtenden Gewaltangeboten wie Killerspielen hin: "Studien haben die gewaltabstumpfende und stimulierende Wirkung gerade auf labile Personen eindeutig belegt. Ich frage mich, warum die vorgeschlagenen Verbesserungen zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor solchen Machwerken blockiert werden."

Die bayerische Justizministerin appellierte auch an die Verantwortung der Eltern: "In vielen Kinderzimmern steht heutzutage jedes Medium zur Verfügung, vom Computerspiel über das Fernsehen bis zum Internet. Kinder brauchen bei dem vielfältigen Medienangebot Unterstützung. Es ist immer wieder zu beobachten wie Kinder, die stundenlang fernsehen oder Computer spielen, in eine Scheinwelt abtauchen. Schauen Sie als Eltern ins Kinderzimmer und kümmern Sie sich darum, was ihre Kinder anschauen. Und sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber."

Dauerausstellung Weiße Rose Saal

Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und vier ihrer Freunde mit dem Leben bezahlt. Wohin es führen kann, wenn die Dritte Gewalt im Staate ihre Unabhängigkeit verliert, zeigt die Dauerausstellung Willkür "Im Namen des Deutschen Volkes".


Weitere Infos finden Sie hier

Wussten Sie eigentlich …?

… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?