Amtsgericht Neu-Ulm
29.04.2009

Wechsel an der Spitze des Landgerichts Hof / Wolfgang Hoemke wird Nachfolger von Dr. Ernst Tschanett

Mit einem Festakt in Hof hat der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz, Hans-Werner Klotz, heute den vormaligen Präsidenten des Landgerichts Hof, Dr. Ernst Tschanett, feierlich verabschiedet. Dieser wurde zum 1. Januar 2009 als Vizepräsident an das Oberlandesgericht Bamberg berufen. Als seinen Nachfolger begrüßte Klotz den bisherigen Vorsitzenden Richter am Oberlandesgericht Bamberg, Wolfgang Hoemke. Beide erhielten viel Lob und Dank.

Dr. Ernst Tschanett (59) stand rund vier Jahre an der Spitze des Landgerichts Hof. Dort begann vor 31 Jahren auch die Laufbahn des gebürtigen Oberfranken. Tschanett war Staatsanwalt, Richter am Landgericht und Gruppenleiter bei der Staatsanwaltschaft Hof, bevor er 1994 als Oberstaatsanwalt an die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg wechselte. Als ständiger Vertreter des Behördenleiters bei der Staatsanwaltschaft Hof erstmals mit größerer Führungsverantwortung betraut, übernahm er 1999 schließlich die Leitung der Staatsanwaltschaft Bayreuth und drei Jahre später die Leitung der Staatsanwaltschaft Hof. In seiner Rede bezeichnete Klotz Dr. Tschanett als einen souveränen Gerichtsmanager, der es glänzend verstehe, Mitarbeiter anzuspornen und zu motivieren. Damit habe er über viele Jahre das Vertrauen der Bevölkerung in die Hofer Justiz nachhaltig gestärkt.

Sein Nachfolger Wolfgang Hoemke (62) hat zum 1. März 2009 die Leitung des Landgerichts Hof übernommen. Hoemke begann seine Karriere als junger Proberichter im Landgerichtsbezirk Coburg. Später war er als Staatsanwalt und Richter am Landgericht Bayreuth tätig. 1991 wechselte er im Zuge der Aufbauhilfe an das Bezirksgericht in Chemnitz. Dort hat er sich ebenso wie im Rahmen nachfolgender Stationen an den Landgerichten Bamberg und Bayreuth einen herausragenden Ruf, insbesondere als Strafkämmerer erworben. 1999 wurde Hoemke schließlich als Vizepräsident an das Landgericht Bayreuth berufen; sieben Jahre später folgte die Ernennung zum Vorsitzenden Richter am Oberlandesgericht Bamberg. In seiner Rede lobte Klotz Hoemke als hervorragenden Rechtsgelehrten und exzellente Führungskraft. Aufgrund seines messerscharfen Verstands und seines reichhaltigen Erfahrungsschatzes verfüge er über das perfekte Instrumentarium für herausgehobene Positionen innerhalb der Justiz.

Im rechtspolitischen Teil seiner Rede warb Klotz nachdrücklich für einen tragfähigen Kompromiss zur gesetzlichen Regelung der Patientenverfügung. Die Verunsicherung in der Bevölkerung sei groß und Millionen hätten bereits eine Patientenverfügung verfasst. Viele Bürgerinnen und Bürger erwarteten deshalb von der Politik eine tragfähige Lösung. Diese sollte vom Willen und dem Selbstbestimmungsrecht des Patienten getragen sein, müsse aber auch die besondere Bedeutung des Rechtsguts Leben berücksichtigen.

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