Amtsgericht Neu-Ulm
05.06.2009

Steigende Kapazitäten und weniger Gefangene in bayerischen Gefängnissen - Merk erfreut über Abnahme der Überbelegung

Die Überbelegung in Bayerns Justizvollzugsanstalten sinkt. Am 1. Juni 2009 waren in Bayern 12.211 Gefangene inhaftiert. Dem standen 11.804 reguläre Haftplätze gegenüber. Vor zwei Jahren waren es noch 13.019 Gefangene bei nur 11.662 Haftplätzen gewesen. Das gab Bayerns Justizministerin Beate Merk heute in München bekannt. "Unsere enormen Anstrengungen im baulichen Bereich beginnen sich nun endlich auszuzahlen. Seit 1992 haben wir im bayerischen Justizvollzug rund 1.800 neue Haftplätze geschaffen", so die Ministerin. Die Zahl der Gefangenen hat sich in diesem Zeitraum allerdings noch stärker erhöht. Mit 13.113 Gefangenen war Ende April 2005 die höchste Belegung im bayerischen Vollzug seit 1948 zu verzeichnen. Erst in den letzten beiden Jahren zeichnete sich eine moderate Entspannung ab. Merk: "Überbelegung ist schädlich für das soziale Klima in den Anstalten und erschwert unseren gut ausgebildeten Bediensteten die Arbeit mit den Gefangenen. Wir werden deshalb auch weiterhin in zusätzliche moderne Haftplätze investieren. Das verbessert die Sicherheit, erleichtert die Resozialisierung und kommt damit auch der Bevölkerung zugute."

Hintergrund:
Derzeit verbüßen in Bayern 273 Gefangene eine lebenslange Freiheitsstrafe, darunter 16 Frauen. Zudem gibt es 62 - ausschließlich männliche - Sicherungsverwahrte. Knapp 8% der Gefangenen sind Sexualstraftäter, fast 20% sitzen (ausschließlich oder hauptsächlich) wegen Betäubungsmittelkriminalität ein.

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