Amtsgericht Neu-Ulm
25.06.2010

Merk will mehr Managerverantwortung und fordert Frauenquote: "Quote für Qualität"

Die bayerische Justizministerin Dr. Beate Merk beklagt anlässlich des Vierten Hamburger Forums an der Bucerius Law School, dass es unter den Managern schwarze Schafe gibt, die immer noch keine Verantwortung übernommen haben. ? Es gibt unsolide Entscheidungsträger, die offensichtlich nichts aus der

Krise gelernt haben. Einige Bankmanager haben auch nicht die notwendigen Konsequenzen gezogen, sondern kehren zum business as usual zurück.?

Um das Vertrauen der Bürger wiederherzustellen, seien tiefgreifende Veränderungen erforderlich, so Merk. Nur wer nachhaltig wirtschafte, solle in außergewöhnlichem Maß davon profitieren. ?Deshalb setze ich mich dafür ein, dass

Bonuszahlungen Malusregelungen gegenüberstehen. Damit die Unternehmen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, sollten Boni nur in mindestens fünfjährigen Raten ausbezahlt werden. Wenn nach kurzer Zeit ein Gewinn wie eine Luftblase zerplatzt, müssen Boni abschmelzen.?

Die enge kollegiale Verbindung zwischen Vorständen und Aufsichtsräten müsse entflochten werden. Neben einer echten, nicht einschränkbaren Karenzzeit, solle die Zahl der gleichzeitig wahrgenommenen Aufsichtsratsmandate signifikant reduziert werden.

Schließlich forderte Merk eine signifikante Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen. ?Etwa 60 % der wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulabsolventen sind mittlerweile Frauen. Dennoch bewegt sich der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der TOP 200-Unternehmen in Deutschland seit Jahren auf einem enttäuschenden Niveau von um die 10 %, die meisten davon sind Arbeitnehmervertreterinnen. Auf Vorstandsebene ist der Frauenanteil zuletzt sogar gesunken - bei den TOP 100-Unternehmen auf unter 1 %. Dies belegt den akuten Handlungsbedarf. Seit 2001 setzt man auf freiwillige Selbstverpflichtungen - ohne nennenswerte Erfolge. Auch der internationale Vergleich zeigt: Die Zeit ist reif für eine gesetzliche Regelung - und zwar jetzt?, so die Justizministerin wörtlich. ?Das häufig zu hörende Vorurteil ?Qualität statt Quote? verkehrt die Tatsachen. Qualität und Kompetenz sind für mich selbstverständliche Voraussetzungen für das Erreichen von Führungspositionen. Zudem belegen Studien, dass Firmen mit mehr Frauen im Management erfolgreicher wirtschaften. Richtig ist also: Quote für Qualität."

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Wussten Sie eigentlich …?

… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?