Amtsgericht Neu-Ulm
28.09.2011

Feierlicher Amtswechsel am Landgericht Bayreuth /
Ausblick in die elektronische Zukunft
Ministerialdirektor Dr. Walter Schön verabschiedet Manfred Werth und führt Dr. Bernreuther in sein Amt ein

Der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz, Ministerialdirektor Dr. Walter Schön, hat heute den feierlichen Amtswechsel am Landgericht Bayreuth vollzogen. Bei einem Festakt verabschiedete er Manfred Werth. Gleichzeitig führte er als Nachfolger PD Dr. Bernreuther in das Amt des Präsidenten des Landgerichts Bayreuth ein.

Im rechtspolitischen Teil seiner Rede widmete sich Dr. Schön den Herausforderungen des elektronischen Rechtsverkehrs: "Die Möglichkeiten, die sich durch die moderne Informations- und Kommunikationstechniken bieten, sind auch für die öffentliche Verwaltung unverzichtbar. Wer sich in die elektronische Kommunikation nicht einklinkt, der isoliert sich. Genau das darf uns nicht widerfahren, denn wir operieren mitten in und für die Gesellschaft!" 2009 wurden in Art. 91c GG die Grundlagen für die Nutzung der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie geregelt. Auch die Verfahrensordnungen sind nahezu lückenlos auf den Einsatz der elektronischen Kommunikation vorbereitet.

Dr. Schön weiter: "Der elektronische Rechtsverkehr ist in der Praxis leider bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben, die wir alle gehegt haben. Aber trotz all der vielen kleinen Schritte, die noch vor uns liegen, wir haben auch schon einiges vorzuweisen:

Seit Jahren schon bietet die bayerische Justiz Online-Dienste im Internet an, die für Bürger, Wirtschaft und Behörden von großer Bedeutung sind und auch entsprechend genutzt werden. So sind schon das Grundbuch, das Handels- und das Genossenschaftregister online! Und unser großes Ziel haben wir erst noch vor uns: Die elektronische Akte! Sie ist jederzeit verfügbar, und zwar auch an mehreren Stellen parallel. Die Software ermöglicht eine schnelle Recherche. Und nicht zuletzt bleiben künftigen Generationen von Richtern, Staatsanwälten, Rechtspflegern und Servicekräften Papierstaub erspart! Wenn wir weiter mit der Kunst der kleinen Schritten vorgehen, steht der Einführung der elektronischen Akte bis 2020 nichts mehr im Wege!"

Manfred Werth (62 Jahre) hat seine Justizkarriere 1977 als Richter am Landgericht Coburg begonnen. Es folgten Verwendungen beim Amtsgericht Kronach, bei der Staatsanwaltschaft Coburg, dem Amtsgericht Lichtenfels und dem Amts- und dem Landgericht Bamberg. 1988 bis 1994 leitete er als hauptamtlicher Arbeitsgemeinschaftsleiter die Ausbildung der Referendare im Landgerichtsbezirk Bamberg. 1993 wurde er zum Richter am Oberlandesgericht ernannt. Von 1995 bis 2002 nahm er am Oberlandesgericht Bamberg richterliche Geschäftsaufgaben sowie Verwaltungsaufgaben wahr. Am 1. September 2002 wurde er Präsident des Landgerichts Bayreuth. Seit 01. Juli 2011 ist er Präsident des Landgerichts Bamberg.

Dr. Jörn Bernreuther (58Jahre) trat nach seinem zweiten Staatsexamen zunächst als Richter am Amtsgericht Kulmbach in den Dienst der Justiz. Mit nur 38 Jahren übertrug man ihm die Vertretung des Direktors des Amtsgerichts Kulmbach. Von 1996 bis 2001 wurde er hauptamtlicher Arbeitsgemeinschaftsleiter, wobei er schon 1997 zum Richter am OLG Bamberg ernannt wurde. Von Oktober 2001 bis November 2006 nahm er richterliche Geschäftsaufgaben beim OLG Bamberg wahr. 2004 kam seine Lehrtätigkeit an der Universität Bayreuth dazu. Im November 2006 übernahm er eine Vorsitzendenstelle am Landgericht Bayreuth und wurde Vertreter des Präsidenten. 2009 erfolgte der Schritt zurück an das OLG Bamberg - als Vorsitzender Richter und als Ansprechpartner u. a. für EDV-Angelegenheiten und Rechtsfragen in Zusammenhang mit der elektronischen Datenverarbeitung.

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Wussten Sie eigentlich …?

… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?