Amtsgericht Neu-Ulm
27.04.2012

Justizministerin Merk: "Lernort Justiz: Richter wechseln vom Gerichtssaal ins Klassenzimmer und Schüler verlassen die Schule in Richtung Justiz"

Bayerns Justizministerin Beate Merk weist auf die erfolgreiche Arbeit der bayerischen Kontaktstellen von Justiz und Schule hin. Diese an den größeren bayerischen Gerichten eingerichteten Stellen sind Ansprechpartner für die Schulen bei der Organisation von Besuchen von Schulklassen bei Gerichtsverhandlungen, von Betriebspraktika der Schüler bei Gericht und der Erteilung von Rechtskundeunterricht durch Richter an den Schulen. An sie kann sich jede Schule wenden, aber auch Schüler, die sich für ein Praktikum interessieren. "Die Stellen arbeiten mit großem Erfolg", so Merk. Im laufenden Schuljahr 2011/2012 wird das Wahlfach Rechtskunde an bayerischen Gymnasien in 10 Gruppen mit 196 Teilnehmern (Vorjahr 2010/2011: 7 Gruppen mit 122 Teilnehmern) unterrichtet. Rechtskundeunterricht gibt es darüber hinaus auch an Realschulen; zudem werden Betriebspraktika geboten.

Justizministerin Merk: "Bayerns Justiz bringt jungen Menschen aus erster Hand nahe, was sie macht und wie sie arbeitet. Denn: Deutsche Gerichtsshows und auf dem anglo-amerikanischen Recht basierende Spielfilme geben kein zutreffendes Bild von unserem Rechtssystem. Der Lernort Justiz bietet die Möglichkeit, außerhalb des Schulalltags den Gerichtsalltag kennen zu lernen. Richter wechseln vom Gerichtssaal ins Klassenzimmer und Schüler verlassen die Schule in Richtung Justiz, um Antworten auf ihre Fragen vor Ort und aus erster Hand zu finden. Das fördert das Verständnis für unseren Rechtsstaat. Wer schon als Schüler die Arbeit unserer Gerichte kennengelernt hat, wird als Erwachsener weniger Scheu und mehr Verständnis haben, wenn er zum Beispiel einmal als Zeuge aussagen muss oder die Hilfe der Gerichte etwa in einer Zivilsache in Anspruch nimmt."

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