Bayerns Justizminister Bausback und seine hessische Amtskollegin Kühne-Hörmann besuchen Ausbildungsbetrieb in der JVA Straubing / "Ausbildung ist wichtiger Pfeiler der Resozialisierung"
Anlässlich des diesjährigen Bayerischen Tags der Ausbildung besucht Bayerns Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback heute gemeinsam mit seiner Amtskollegin aus Wiesbaden, Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann, einen Unternehmerbetrieb in der Justizvollzugsanstalt Straubing, der seit vielen Jahren mit großem Erfolg Gefangene in verschiedenen Berufsfeldern ausbildet.
Bausback zu diesem Anlass: "In unserem modernen Justizvollzug wollen wir den Gefangenen eine Brücke bauen in ein straffreies Leben in Freiheit. Ausbildung und Arbeit in den Eigen- und Unternehmerbetrieben der Justizvollzugsanstalten sind dabei ein ganz wichtiger Pfeiler der Resozialisierung. Wenn die Gefangenen nach der Entlassung ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können, sinkt das Risiko für einen Rückfall in alte Verhaltensmuster. Wenn wir also hier die Weichen richtig stellen, so ist das gelebter Opferschutz!"
Mit ihrem breit gefächerten Aus- und Fortbildungsangebot geben die Justizvollzugsanstalten den Gefangenen Chancen, im Arbeitsleben Fuß zu fassen. Bausback: "Die Justizvollzugsanstalt Straubing leistet hier hervorragende Arbeit! Allein 33 Gefangene und Sicherungsverwahrte konnten letztes Jahr in anerkannten Berufen ausgebildet werden, z.B. als Bäcker oder Elektroniker, aber auch als Bürokaufmann oder Produktdesigner. Sechs Gesellenprüfungen wurden erfolgreich abgelegt, darunter drei mit der Note "Gut" und eine sogar mit der Note "Sehr gut". Weitere 97 Gefangene haben außerberufliche Fortbildungsmaßnahmen besucht, davon haben zwei Gefangene am Telekolleg und 13 an einem Kurs zum Erwerb des qualifizierenden Abschlusses der Mittelschule teilgenommen."
"Justizvollzug hat mehrere Aufgaben: Einmal die Sicherheit der Bevölkerung und die Vollstreckung der Strafe. Zum anderen aber auch die Resozialisierung. In Justizvollzugsanstalten wird deshalb vom ersten Tag an ein umfassendes Programm in Gang gesetzt, um mit den Inhaftierten zu arbeiten. Ausbildung, schulische Bildung, aber auch Schuldnerberatungen und Antigewalttrainings stehen dabei zur Verfügung. Jeder, der mit dem Ziel "nie wieder straffällig zu werden" die Vollzugsanstalt verlässt, ist ein Erfolg", so die hessische Justizministerin am Rande des Besuches.
Abschließend danken die Justizminister den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Justizvollzugsanstalt. "Die Arbeit im Justizvollzug ist geprägt vom steten Sicherheitsdenken; man erlebt aber auch menschliche Schicksale und Erlebnisse. Es ist deshalb eine besondere Herausforderung für jede einzelne Mitarbeiterin und jeden einzelnen Mitarbeiter, Tag für Tag nicht nur seinen Job zu erledigen, sondern auch auf die Menschen einzugehen und ihnen mit besonderen Maßnahmen ein Stück Hoffnung auf ein straffreies Leben zu geben. Zu einer Ausbildung zu motivieren und Fertigkeiten zu stärken sind dabei besonders wichtig. Denn Ausbildung im Vollzug bedeutet Lebenschancen geben", so Eva Kühne-Hörmann.
Hintergrund:
Zahlen und Fakten zur Aus- und Fortbildung der Gefangenen in ganz Bayern können der Presseerklärung vom 10. April 2015 entnommen werden:
http://www.justiz.bayern.de/presse-und-medien/pressemitteilungen/archiv/2015/57.php
Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und vier ihrer Freunde mit dem Leben bezahlt. Wohin es führen kann, wenn die Dritte Gewalt im Staate ihre Unabhängigkeit verliert, zeigt die Dauerausstellung Willkür "Im Namen des Deutschen Volkes".
Weitere Infos finden Sie hier
… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?