Amtsgericht Neu-Ulm
19.10.2023

KI, ChatGPT & Co: Der Beginn eines neuen Zeitalters? / Bayerns Justizminister Eisenreich diskutiert mit Expertinnen und Experten über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Rechtswesen

Vor nicht einmal einem Jahr begann der Vormarsch von ChatGPT. Am 30. November 2022 machte eine US-Firma das Sprachmodell für alle kostenfrei zugänglich – der Beginn eines neuen Zeitalters? Auf Einladung des bayerischen Justizministers Georg Eisenreich diskutierte gestern (18. Oktober) eine hochkarätig besetzte Expertenrunde in der Bayerischen Vertretung in Berlin über die Auswirkungen von generativer Künstlicher Intelligenz auf das Rechtswesen. Minister Eisenreich, der die Podiumsdiskussion mit einem Impulsstatement eröffnete: "Künstliche Intelligenz verändert unser Leben. Wir stehen am Beginn eines neuen Zeitalters. Vieles ist noch gar nicht absehbar. Die bayerische Justiz erprobt den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in mehreren Bereichen, beispielsweise im Kampf gegen Kinderpornografie mit einer Suchmaschine für das Darknet oder zur Entlastung der Gerichte bei Massenverfahren durch Dieselklagen. Wir wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen, müssen aber auch die Risiken im Blick haben. KI hat Auswirkungen auf unsere Demokratie, den Rechtsstaat und die Gesellschaft."

Über die aktuelle Entwicklung und die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen diskutierte Justizminister Eisenreich mit Dr. Maria Börner, KI-Expertin beim Legal Tech Verband Deutschland, Prof. Dr. Matthias Grabmair, Professor für Legal Tech an der TU München, Thomas Langkabel, National Technology Officer bei Microsoft Deutschland, Clara Raschewski, Head of Innovation and Legal Tech bei SKW Schwarz, und Dr. Bernhard Waltl, Co-Founder und Co-CEO des Liquid Legal Institute.

Bayerns Justizminister Eisenreich: "Fest steht: Legal Tech wird die Berufswelt von Juristinnen und Juristen tiefgreifend verändern." Eisenreich hat nach Gesprächen mit Studentinnen und Studenten in diesem Sommer das neue Berufsfeld "IT-Recht und Legal Tech" eingeführt. Im Jahr 2022 rief er gemeinsam mit der UnternehmerTUM das "Legal Tech Colab" ins Leben, einen Inkubator und Accelerator für Start-ups im Legal-Bereich. 13 Start-ups wurden bislang in das Programm aufgenommen, drei der Teams haben eine Seed-Finanzierung in je siebenstelliger Höhe erhalten.

Eisenreich: "Menschen wünschen sich auch bei vielen Rechtsstreitigkeiten bequeme, einfache und kostengünstige Lösungen. Die bayerische Justiz treibt deshalb die Digitalisierung weiter voran. Künstliche Intelligenz kann aber nur ein Hilfsmittel sein. Am Ende muss immer ein Mensch entscheiden." 

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