Ausstellung "Jüdische Juristinnen und Juristinnen jüdischer Herkunft"
Vom 15.11.2023 bis 21.12.2023 ist im Justizpalast München die Ausstellung "Jüdische Juristinnen und Juristinnen jüdischer Herkunft" zu sehen, die einen umfassenden und berührenden Blick auf das Schicksal der jüdischen Frauen aus den ersten Generationen von Juristinnen aus dem beginnenden 20. Jahr-hundert wirft.
Der bayerische Staatsminister der Justiz, Herr Georg Eisenreich, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Frau Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, die Präsidentin des Landgerichts München I, Frau Dr. Beatrix Schobel und die Präsidentin der Rechtsanwaltskammer München, Frau Anne Riethmüller, haben am gestrigen Abend die Ausstellung eröffnet. Die Präsidentin des deutschen Juristinnenbundes, Frau Ursula Matthiessen-Kreuder, stellte in ihrem einführenden Vortrag die Ausstellung vor.
Landgerichtspräsidentin Frau Dr. Schobel zu diesem Anlass: "Es ist mir eine besondere Freude, diese Wanderausstellung in unserem Haus präsentieren zu können. Die dort gezeigten Frauen haben sich die Zulassung zu den juristischen Berufen hart erkämpft und wurden dann ab 1933 während der NS-Terrorherrschaft wegen ihrer jüdischen Herkunft diskriminiert, entrechtet und verfolgt. Die Ausstellung würdigt ihre Lebenswege und ihren Einsatz für Gleichberechtigung und Rechtsstaatlichkeit. Und sie lenkt den Blick auf das dunkelste Kapitel unserer Geschichte während des nationalsozialistischen Unrechtsregimes. Die Erinnerung daran, das Wissen um diese Schicksale und Lebenswege ist gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig. In der es mehr denn je gilt, vorhandenen Antisemitismus zu bekämpfen und unseren Rechtsstaat gegen jedweden Angriff zu schützen. Denn in Deutschland ist kein Platz für Rechtsextremismus und Antisemitismus!"
Bayerns Justizminister Georg Eisenreich: "Frauen, die ihr Leben in den Dienst des Rechts gestellt hatten, wurden selbst ihrer Rechte beraubt, verfolgt oder sogar ermordet. Nur, weil sie Jüdinnen oder jüdischer Herkunft waren. Die hart erkämpften Karrieren fanden durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten ein jähes Ende. Die Pervertierung des Rechtsstaats durch das menschenverachtende NS-Regime mahnt uns alle, dass wir Menschenrechte, Frieden und Freiheit Tag für Tag verteidigen müssen. Mit dem antisemitischen Terror der Hamas gegen Israel hat der Antisemitismus in Deutschland neuen gefährlichen Nährboden erhalten. Bayern steht unverbrüchlich an der Seite Israels und der Jüdinnen und Juden."
Die Ausstellung ist als Wanderausstellung initiiert vom Deutschen Juristinnenbund. Sie porträtiert 17 Frauen, die viele weitere jüdische oder von den Nationalsozialisten als jüdisch verfolgte Juristinnen der ersten Juristinnengeneration repräsentieren. Ergänzt werden die Biografien durch Tafeln u.a. mit Erläuterungen zur Zulassung von Frauen zu den juristischen Berufen, zur Gründung des Juristinnen-Vereins 1914, zu Berufsverboten, Vertreibung, Ermordung, Exil, Remigration und Restitution.
Die Ausstellung kann vom 15.11.2023 bis zum 21.12.2023 zu den Öffnungszeiten des Justizpalastes, Prielmayerstraße 7, 80335 München, von Montag bis Donnerstag, 08:00 Uhr bis 15:00 Uhr und am Freitag von 08:00 Uhr bis 14:00 Uhr besichtigt werden.
Weitere Informationen zur Wanderausstellung sind auf der Website des Deutscher Juristinnenbund e.V zu finden:
Deutscher Juristinnenbund e.V.: Ausstellung Jüdische Juristinnen (djb.de)
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… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?