
Sieben Jahre "Denkfabrik Legal Tech" / Interdisziplinäre Plattform bündelt Knowhow von Juristen und IT-Experten / Justizminister Eisenreich: "In der Denkfabrik sind zahlreiche erfolgreiche Projekte entstanden, mit denen wir die Digitalisierung der Justiz in Bayern weiter vorantreiben."
Die "Denkfabrik Legal Tech" der bayerischen Justiz feiert Jubiläum: Vor sieben Jahren (März 2018) wurde das Netzwerk für Juristinnen und Juristen sowie IT-Expertinnen und IT-Experten aus Wirtschaft, Justiz, Anwaltschaft und Forschung gegründet. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich zum Jubiläum: "Es war richtig, dass die Justiz das Thema Legal Tech so frühzeitig aufgegriffen hat. Die Mitgliederzahl der Denkfabrik hat sich in den vergangenen sieben Jahren von knapp 50 auf fast 800 entwickelt. Das zeigt, wie wichtig das Thema Legal Tech ist."
Ziel der interdisziplinären Plattform ist es, gemeinsam Kenntnisse über aktuelle Themen an der Schnittstelle zwischen Recht und Technik zu vertiefen, Knowhow von Juristen und IT-Experten zu bündeln und gemeinsam Denkanstöße zu liefern. Eisenreich: "Auf unserer interdisziplinären Plattform sind zahlreiche erfolgreiche Projekte entstanden, mit denen die bayerische Justiz die Digitalisierung weiter vorantreibt."
Unter anderem beruhen folgende Projekte auf Initiativen der Denkfabrik:
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Strukturierungswerkzeug für die elektronische Akte: Massen- und Umfangsverfahren sind eine große Herausforderung für die Gerichte. Die bayerische Justiz hat deshalb ein Tool zur teilautomatisierten Strukturierung von umfangreichen Verfahrensakten am Landgericht Ingolstadt erprobt. "Codefy" kann 1000 Seiten in nur einer Sekunde sichten und hilft, den Parteivortrag zu strukturieren. Die Landgerichte Ingolstadt und Augsburg haben es als erste erprobt. Die übrigen Gerichte mit Bedarf werden in diesem Jahr folgen.
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Anonymisierung von Gerichtsurteilen mit Künstlicher Intelligenz:
Ziel eines vom Bayerischen Staatsministerium der Justiz unterstützten, inzwischen erfolgreich abgeschlossenen Forschungsprojekts mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg war es, in Zukunft in geeigneten Fachbereichen eine größere Anzahl von Urteilen veröffentlichen zu können. Dabei wurde ein Prototyp zur teilautomatisierten Anonymisierung und Pseudonymisierung von Gerichtsurteilen entwickelt. Gemeinsam mit Niedersachsen wird der Prototyp nun für den Echtbetrieb weiterentwickelt und soll am Ende allen Landesjustizverwaltungen zur Verfügung stehen. In den kommenden drei Jahren sollen in Bayern 50.000 Urteile veröffentlicht werden.
Hinweis:
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Alle Aufzeichnungen der Denkfabrik-Sitzungen sind abrufbar unter https://www.rechtsstandortbayern.de.
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… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?